Max Nagl (Honda) beim MXoN: «Ziemlich viel Pech»
Max Nagl haderte in Matterley Basin mit technischen Problemen
Für den deutschen Open-Starter Max Nagl (Honda) war die Nominierung für das Motocross der Nationen in Matterley Basin etwas ganz Besonderes: Zusammen mit Ken Roczen hatte er 2012 in Lommel die Chamberlain Trophy gewonnen und mit Simon Längenfelder als MX2-Fahrer war das deutsche Team in diesem Jahr vielversprechend aufgestellt. Nagls Leistungen bei den ADAC MX Masters waren so überzeugend, dass er von Teamchef Marcel Dornhöfer als Open-Starter nominiert wurde. Da die Startnummern beim MXoN entsprechend dem Vorjahresergebnis vergeben werden, konnte Max sogar mit seiner Karrierestartnummer 12 antreten. Die Vorzeichen waren also gut, doch schon am Freitag nach der Auslosung der Startplätze begannen die Probleme. Die deutschen Fahrer mussten vom schlechtesten Startplatz aus ins Rennen gehen.
«Diese Probleme haben sich über das ganze Wochenende durchgezogen», grübelte Max. «Es ging schon mit der Auslosung und dem Startplatz für das Qualifikationsrennen los», erinnert sich der Deutsche. Nagl hatte in den letzten Wochen immer wieder Starts auf dem Gitter geübt. Bei den Rennserien, die er dieses Jahr bestritten hat (ADAC MX Masters und Tschechische Meisterschaften) wird ohne Gitter gestartet.
Am Samstag klappte der Start im Trockenen dann auch ganz gut. Trotz des ungünstigen Startplatzes kam Nagl auf Rang 14 aus der ersten kompletten Runde und beendete das Qualifikationsrennen auf Platz 11 vor Valentin Guillod (Honda) aus der Schweiz, der in diesem Jahr immerhin Neunter der MXGP-WM wurde.
Am Sonntag begann dann der Nieselregen und damit kamen auch die Probleme. Auf dem feuchten Gitter drehten in beiden Wertungsläufen die Räder durch. «Ich habe das Gewicht schon viel weiter nach hinten verlagert als sonst, aber das Hinterrad drehte durch und brach auf dem nassen Gitter jedes Mal aus, so dass ich nur als Letzter vom Start wegkam.»
Aber Max Nagl ist nun einmal Racer durch und durch und machte im ersten Open/MX2-Rennen schnell wieder Boden gut. Nach der ersten kompletten Runde rangierte er bereits auf Platz 25 und in jeder weiteren Runde konnte er mindestens einen Kontrahenten des kompetitiven Fahrerfeldes überholen. Nach der Hälfte des Rennens lag Max schon auf dem 15. Rang, doch dann fiel er erneut zurück. Was war geschehen? «Der Kettenspanner hatte sich gelöst und die Achse wurde einseitig durch den Motor nach vorne gezogen. Dadurch hing das Rad immer schräger in der Schwinge. Ich wollte aber das Rennen unbedingt zu Ende fahren und habe Tempo rausgenommen, um das Hinterrad nicht noch mehr zu verdrehen.»
Nagl wurde leichte Beute und fiel durch diesen Defekt wieder auf Rang 18 zurück. «In der letzten Runde ging dann gar nichts mehr und ich musste stehenbleiben und das Motorrad schieben.» Damit wurde Max nur auf Platz 25 gewertet.
Im dritten Rennen wurde er mit weiteren Problemen konfrontiert: «Durch die hohe Luftfeuchtigkeit ist die Brille angelaufen. So etwas ist mir schon lange nicht mehr passiert. Ich musste die Brille wegwerfen und bin ohne Schutzbrille weitergefahren, aber damit kannst du nicht mehr angreifen, weil du permanent den Steinhagel der Vorderleute in die Augen bekommst», erklärte Max gegenüber SPEEDWEEK.com. Nagl erreichte das Ziel auf Platz 21. Ähnliche Brillenprobleme hatten übrigens auch andere Fahrer, zum Beispiel auch Maxime Renaux.
«Das Problem im ersten Open-Lauf hat uns als Mannschaft mindestens 10 Punkte gekostet», erklärt der enttäuschte Nationssieger von 2012. «Ein vierter oder fünfter Platz wäre ansonsten in Reichweite gewesen. So ist es leider nur Platz 6 geworden.»
Nationenwertung:
1. Australien, 26
2. USA, 29
3. Niederlande, 36
4. Spanien, 45
5. Frankreich, 50
6. Deutschland, 62
7. Slowenien, 67
8. Italien, 70
9. Schweiz, 86
10. Lettland, 103
11. Dänemark, 109
12. Großbritannien, 113
13. Brasilien, 114
14. Tschechische Republik, 115
15. Kanada, 117
16. Belgien, 123
17. Norwegen, 136
18. Südafrika, 137
19. Estland, 140
20. Österreich, 155