Formel 1: Mit Blaulicht auf der Autobahn

Romain Febvre (Kawasaki): Tragischer Held ohne Sicht

Von Johannes Orasche
Romain Febvre hatte beim MXoN vor allem mit der Sicht zu kämpfen

Romain Febvre hatte beim MXoN vor allem mit der Sicht zu kämpfen

Kawasaki-Werksfahrer Romain Febvre erlebte beim Motocross der Nationen (MXoN) in Matterley Basin einen Tag mit viel Pech und Pannen, am Ende wurde es für den Routinier auch noch gefährlich.

Frankreich hatte diesmal beim Motocross der Nationen (MXoN) viel Pech. Während die Truppe um Romain Febvre (Kawasaki), Maxime Renaux (Yamaha) sowie US-Export Tom Vialle (KTM) am Samstag in den Quali-Rennen noch gewohnt bärenstark auftrat, wendete sich am Sonntag das Blatt – alle französischen Piloten hatten mit Schwierigkeiten zu kämpfen.

Besonders heftig erwischte es den 32-jährigen Febvre, der in seinem ersten Rennen des Tages noch auf Rang 3 fuhr. «In Lauf 1 hatte ich ein Problem mit der Brille, wie viele andere Fahrer auch. Ich wollte aber nicht stehen bleiben und eine neue Brille holen, weil ich dadurch Plätze verloren hätte. Ich war ohne Brille sogar schneller als Eli Tomac, der vor mir Zweiter war», berichtete der Franzose. «Ich bin dicht an Tomac herangekommen, dabei habe ich Dreck in die Augen bekommen – ich hatte dann Probleme mit der Sicht, speziell mit meinem rechten Auge. Ich war mir nicht sicher, ob ich mein zweites Rennen fahren würde können. Aber nach der Besichtigungsrunde habe ich mich dazu entschlossen, es zu versuchen.»

In der abschließenden Konfrontation der MXGP- und Open-Fahrer konnte Febvre das Rennen nicht beenden und blieb benommen am Streckenrand liegen. Was war passiert? «Ich hatte einen guten Start und auch der Speed war gut. Aber nach einigen Minuten bekam ich Probleme mit der Sicht und konnte die Rillen nicht mehr sehen», sagte Febvre. Doch es wurde noch schlimmer: «Drei Runden vor Schluss bin ich vor einem Bergab-Absprung quergekommen und dann beinahe über den Lenker abgeflogen. Ich bin mit meiner Brust auf den Lenker aufgeschlagen und konnte nicht mehr atmen – ich musste stehen bleiben und mich erholen. Vor dem Crash waren wir auf Podestkurs, daher bin ich natürlich sehr enttäuscht. Alle drei Jungs bei uns im Team hatten ihre Höhen und Tiefen, daher ist das Ergebnis schwer zu akzeptieren.»

In der Nationenwertung belegte Frankreich im MXoN 2024 den fünften Rang. 2023 konnte die «Grande Nation» mit Febvre, Renaux und Vialle noch den Sieg einfahren.

Finale 3: MXGP & Open:

1. Tim Gajser (SLO), Honda
2. Jett Lawrence (AUS), Honda
3. Eli Tomac (USA), Yamaha
4. Hunter Lawrence (AUS), Honda
5. Jeffrey Herlings (NL), KTM
6. Jeremy Seewer (CH), Kawasaki
7. Alberto Forato (I), Honda
8. Aaron Plessinger (USA), KTM
9. Maxime Renaux (F), Yamaha
10. Ken Roczen (D), Suzuki
11. Enzo Lopez (BRA), Yamaha
12. Ruben Fernandez (E), Honda
13. Dylan Wright (CAN), Honda
14. Jorge Prado (E), GASGAS
15. Glenn Coldenhoff (NL), Fantic
16. Jan Pancar (SLO), KTM
17. Valentin Guillod (CH), Honda
18. Andrea Bonacorsi (I), Yamaha
19. Conrad Mewse (GB), KTM
20. Jago Geerts (B), Yamaha
21. Max Nagl (D), Honda

34. (DNF) Romain Febvre (F), Kawasaki

37. (DNF) Michael Kratzer (A), Honda
38. (DNF) Kevin Horgmo (N), Honda
39. (DNF) Brent van Doninck (B), Honda

Nationenwertung MXoN 2024:

1. Australien, 26
2. USA, 29
3. Niederlande, 36
4. Spanien, 45
5. Frankreich, 50
6. Deutschland, 62
7. Slowenien, 67
8. Italien, 70
9. Schweiz, 86
10. Lettland, 103
11. Dänemark, 109
12. Großbritannien, 113
13. Brasilien, 114
14. Tschechische Republik, 115
15. Kanada, 117
16. Belgien, 123
17. Norwegen, 136
18. Südafrika, 137
19. Estland, 140
20. Österreich, 155

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