Team Schweiz: Couragiert auf Platz 7
Arnaud Tonus: Im dritten Rennen US-Star Ryan Dungey bezwungen
Während die meisten anderen Nationen ihre Schwächen im Bereich der MX2-Klasse haben, hat die Schweiz mit Arnaud Tonus, Valentin Guillod und Jeremy Seewer gleich drei MX2-Topstars in ihrem Aufgebot! Aber es kann nur einen MX2-Fahrer im Team geben. Diese Aufgabe erhielt Suzuki-Pilot Jeremy Seewer. Valentin Guillod startete in der Klasse MXGP-, Arnaud Tonus in der OPEN-Klasse auf der großen Maschine.
In den vergangenen Jahren waren die Ergebnisse der Schweizer durchwachsen: 2010 Platz 11 in Thunder Valley (USA), 2011 Platz 12 in Saint Jean d'Angely (Frankreich). Im Sand von Lommel sprang 2012 nur ein 19. Rang heraus und 2013 stand bei verletzungsbedingter Abwesenheit von Arnaud Tonus in Teutschenthal (Deutschland) mit Rang 9 immerhin eine Top-10-Platzierung zu Buche.
Zurück zum Geschehen in Lettland: Bereits Im Qualifying-Rennen der OPEN-Klasse verhakte sich Arnaud Tonus mit US-Superstar Eli Tomac. Das war möglicherweise ein kleiner Vorgeschmack darauf, was Tonus bald öfter erwarten könnte, denn kommende Saison wechselt der schweizer Kawasaki-Star in die USA. Tomac und Tonus gingen beide in der ersten Kehre zu Boden, aber der Schweizer konnte sich schneller aufrappeln und wurde am Ende Zehnter.
Zu Beginn von Rennen 1 befand sich das schweizer Team zunächst durch ordentliche Starts auf Kurs: Valentin Guillod kam auf Platz 13 und Jeremy Seewer auf Rang 15 aus der ersten Runde. In der vierten Runde verlor aber Seewer seinen Rhythmus und fiel bis auf Platz 17 zurück. Eine Runde später strauchelte er und fiel weiter bis auf Rang 30 zurück. Danach überholte der Suzuki Pilot im Durchschnitt 2 Fahrer pro Runde und landete am Ende auf Platz 19 - das wurde aber in der Endabrechnung das schweizer Streichresultat. Guillod fuhr in diesem Rennen lange auf Rang 13, wurde aber kurz vor Ende des Rennens noch auf Platz 17 durchgereicht, möglicherweise ein Tribut an die kräfteraubende große Maschine.
In Rennen 2 standen Tonus und Seewer am Gatter. Seewer verhakte sich mit einem Gegner und kam als allerletzter Fahrer aus der ersten Runde. Tonus hatte ebenfalls keinen guten Start und kämpfte sich von Rang 24 bis auf Platz 16 nach vorn. In seinem Schlepptau befand sich am Ende des zweiten Finalrennens allerdings sein schweizer Teamkollege Jeremy Seewer, der sich couragiert durch das gesamte Feld bis auf Rang 17 nach vorn gekämpft hatte - eine sensationelle Leistung!
Im alles entscheidenden dritten Finallauf kam Tonus als 16. aus der ersten Runde und erkämpfte Platz 8 bis ins Ziel - immerhin vor Namen wie Kevin Strijbos (der Rennen 2 gewonnen hatte) und US-Star Ryan Dungey! Valentin Guillod wurde in diesem Lauf 16., vor dem schwedischen US-Legionär Fredrik Noren, der in der US-Outdoor-Serie 2014 bereits Achtungserfolge erzielt hatte und als Honda-Werksfahrer im Gespräch ist.
Mit 74 Punkten erreichten die Schweizer am Ende des Tages Rang 7 - nur einen Punkt hinter Italien (mit Antonio Cairoli) und einen Punkt vor Russland, die den an diesem Wochenende wie entfesselt fahrenden Alexandr Tonkov in ihren Reihen hatten!
Die schweizer Pioten zeigten in Kegums auch in hoffnungslos erscheinenden Situationen immer wieder Kampfgeist und Courage. Sie rappelten sich aus aussichtslosen Positionen auf - besonders nach dem Zwischenfall von Seeweer in Rennen 2, der sich als Letzter bis auf Platz 17 in diesem hochkarätigen Fahrerfeld nach vorn arbeitete!
Rang 7 für die Schweiz ist der verdiente Lohn!
Die Schweiz hat 3 junge, extrem talentierte Fahrer am Start, die für die Zukunft erhebliches Potenzial mitbringen.