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Leatt erklärt sich wegen Helmbruchs

Von Thoralf Abgarjan
Der zerborstene Helm von Brad Anderson im britischen Hawkstone Park war Zündstoff in den sozialen Medien. Aber Hersteller Leatt stellt klar, dass es um die Sicherheit des Fahrers geht, nicht um die des Helms.

Nach dem Horrorcrash von Brad Anderson im Hawkstone Park, die zum Bersten seines Sturzhelms führten, ließen die Diskussionen in den sozialen Medien nicht lange auf sich warten. Insbesondere wurde diskutiert, ob ein Helm derartig zerbrechen darf, wie dies bei Anderson geschah.

Zur Erinnering: Anderson war mit Jed Beaton kollidiert und danach offenbar von seinem eigenen Bike getroffen worden. Der Kinnschutz seines Integralhelmes war komplett abgebrochen, wie Fotos zeigen.

Über den genauen Unfallhergang gibt es unterschiedliche Aussagen. Als gesichert können nur folgende Fakten angesehen werden: Der Crash ereignete sich an keiner besonders kritischen oder schnellen Stelle des Kurses. Auch Bäume waren nicht in der Nähe. Anderson befand sich im Zweikampf mit Jed Beaton, der die Kurve innen nahm, während Anderson die Außenlinie wählte. Ausgangs der Kurve sind die beiden kollidiert. Anderson wurde von seinem Bike getroffen und blieb regungslos am Boden liegen. Das Rennen wurde mit roter Flagge abgebrochen. Videos vom Crash sind bisher keine aufgetaucht.

Die Leatt Corporation sah sich daraufhin zu folgender Stellungnahme veranlasst. «Alle unsere Motorradhelme erfüllen und übertreffen die branchenüblichen Sicherheitsnormen ECE 22-05 und DOT (FMVSS Nr. 218). Es gibt immer verschiedene Unfalldynamiken, abhängig vom Gewicht des Fahrers, der Aufprallgeschwindigkeit, der Beteiligung des Motorrads, den Bodenbeschaffenheiten usw. Es ist für Leatt daher nahezu unmöglich, das Unfallszenario genau zu rekonstruieren. Hoffentlich werden Sie anhand der Videos die Gewalt erkennen, die erforderlich ist, um die Kinnstange eines Helms zu zerbrechen. Wir freuen uns, dass Brad sich vollständig erholen wird und dass er ein sicherheitsgeprüftes, zertifiziertes Leatt-Produkt verwendet hat.»

Tatsache ist: Der Helm von Anderson sah zwar nicht gut aus, aber der Brite hat weder eine Gehirnerschütterung noch - abgesehen von einem vergleichsweise harmlosen Nasenbruch - schwere Brüche der Gesichtsknochen erlitten.

Der Helm soll beim Aufprall möglichst viel kinetische Energie durch Verformung absorbieren. Bei extremer Belastung soll der Bruch des Helms die Energie aufnehmen, die sonst auf Kopf, Gehirn und Hals wirken. Das Szenario 'Helm zerstört, Kopf und Halswirbel okay' ist daher für den Fahrer allemal besser als 'Helm okay, aber Kopf oder Halswirbel beschädigt'.

In den Videos wird eine gewichtete Kopfform und die ECE-Standard-Aufprallgeschwindigkeit von 5,5 Metern pro Sekunde demonstriert. Leatt hat nach eigenen Angaben erfolgreich Test mit 6,5 Metern pro Sekunde durchgeführt hat.

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