Österreich: Auch die Rallye W4 ist abgesagt
Christian Mrlik
Es ist gleichzeitig bitter wie Realität. Die Saison 2022 in der Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft hatte mit der Rallye Weiz im Juli ihren momentan letzten Lauf. Nach der Absage der anschließenden Bucklige Welt Rallye sieht sich nunmehr auch Rallye-W4-Organisator Christian Mrlik dazu gezwungen, das ursprünglich geplante Finale am 21./22. Oktober im Raum Horn aus dem Kalender zu nehmen.
«Die Rallye W4 ist von mir bisher immer auf höchstem Niveau mit hohem persönlichem Aufwand durchgeführt worden. Diesem Anspruch kann ich heuer leider nicht gerecht werden», erklärt Christian Mrlik, der ohnehin nur von einem sehr kleinen Organisationsteam umgeben ist, den Fakt, dass schlicht und einfach das Geld dazu fehlt, ein Event in der Größenordnung eines ORM-Laufs ohne Angriff auf die eigenen Finanzen abzuhalten. «Ich bin nicht bereit dazu, meine Familie damit zu belasten.»
Was verständlich und zu akzeptieren ist, weil die Rallye W4 ein großes privates Projekt ist, dass sowieso schon sehr viel persönliche Energie und Zeit in Anspruch nimmt.
Christian Mrlik weiter: «Leider ist die Zeit für finanzielle Unterstützung momentan nicht die beste. Warum das so ist, darüber kann sich jeder selbst sein Bild machen. Ich weiß nicht, ob sich wer darüber Gedanken macht, was es kostet, allein die Sonderprüfungen in staatsmeisterschaftsgerechten Zustand zu bringen bzw. nachher die Aufräumarbeiten durchzuführen. Dass dann auch noch innerhalb des Fahrerfeldes zu Streiks aufgerufen wird, um die Nenngelder zu senken, ist weder hilfreich noch nachvollziehbar, sondern nur traurig. Ich muss ehrlich zugeben, dass mich da die übrigens wie immer toll organisierte Rallye Weiz schon abgeschreckt hat, wo das reine ORM-Starterfeld nur 34 Teams umfasst hat, weil einige Piloten den Lauf einfach boykottiert haben. Dass es trotzdem eine super Veranstaltung war, lag an der Teilnahme der Historischen Europameisterschaft und des deutschen Opel e-Cups. Beides habe ich leider im Waldviertel nicht. Zudem ist die Meisterschaft praktisch überall entschieden. Ich habe mir diese Entscheidung sehr schwer gemacht, mit der Familie, Freunden, Rallye-W4-Team und auch Fahrern gesprochen, und schlussendlich haben die Argumente dagegen leider Gottes überwogen.»
Zur Zukunft der Rallye W4: «Für das Jahr 2023 werde ich versuchen, mein Organisationsteam aus- bzw. aufzubauen, um auch für mich eine Entlastung herbeizuführen. Zum anderen bin ich zuversichtlich, dass sich die Zeit für eine Rallye bei uns wieder zum Besseren ändern wird.»