Rallye: «Kürzling» Klaus Russling gestorben
Klaus Russling ist tot
Klaus Russling war einer der glorreichen österreichischen Rallye-Asse der 1970er Jahre, in dieser Woche starb der Kärntner im Alter von 79 Jahren. Sein bäuerliches Anwesen in der Nähe von St. Veit war 1970ern anlässlich der Alpenfahrt immer wieder Treffpunkt von Rallye-Ikonen wie den legendären Skandinaviern Björn Waldegaard und Hannu Mikkola.
Die Weltstars schätzten nicht nur Russlings Kärntner Jause mit feinster Salami, sondern auch dessen Fahrkünste. Zwischen 1972 und 1975 sicherte sich Russling vier Rallyestaatsmeistertitel, er kämpfte auch gegen den damals jungen Franz Wittmann im Opel.
Das Jahr 1973 war Russlings erfolgreichste Saison als Vize-Europameister, er beendete das Jahr mit nur zwei Punkten Rückstand auf den späteren Weltmeister Walter Röhrl.
Der Draufgänger und Sägewerksbesitzer war in den frühen 1970er-Jahren nebenbei auch in der aufkommenden Rallyecross-Szene aktiv und trat dort in Melk/NÖ mit einem Porsche 911 gegen die österreichischen Asse Franz Wurz und Herbert Grünsteidl an.
Im Rallyesport hatte Russling weitere Highlights vorzuweisen: Bei der klassischen Monte-Carlo-Rallye, bei der er auf die persönliche Gratulation von Fürstin Gracia Patricia besonders stolz war, errang der Kärntner mit der Renault Alpine als erster Österreicher einen Klassensieg.
Bekannt gemacht hat Klaus Russling auch sein legendärer «Abschneider» bei der Internationalen Semperit-Rallye, der ihm von Walter Röhrl den Spitznamen «Kürzling» einbrachte.
Klaus Russling nahm in den vergangenen Jahren immer wieder mit Begeisterung an Oldtimer-Events teil und beobachtete die Szene.
Am Donnerstag verlor er den Kampf gegen eine schwere Krankheit. Russling wird am 16. Dezember ab 9 Uhr in der Pfarrkirche von Obermühlbach aufgebahrt. Die Verabschiedung findet im engsten Familienkreis statt.