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Sondergenehmigung: Fabio Schwarz fährt mit 16 Rallye

Von Thorsten Horn
Armin (li.) und Fabio Schwarz

Armin (li.) und Fabio Schwarz

Seit zwei Jahren fährt der erst 16-jährige Fabio Schwarz Rallyes, bisher auf Grund der hiesigen Altersbeschränkung jedoch nur im Baltikum. In der Lausitz bestritt er seine erste Rallye in Deutschland.

Dass der Sohn von Armin Schwarz ebenfalls Rallye fährt, ist keine sonderlich große Überraschung. Viel Zeit will der 16-Jährige nicht verlieren, um auf der Karriereleiter emporzukommen. So fährt der mit seinen Eltern in Ehrwald in Österreich unweit von Garmisch-Partenkirchen beheimatete Fabio Schwarz seit 2019 die Baltic Rally Trophy, denn dort ist ein Einstieg als Fahrer mit 14 Jahren erlaubt.

Per Sondergenehmigung konnte er am vergangenen Wochenende endlich auch sein Rallye-Debüt in Deutschland geben. Eine Extrawurst wurde ihm dazu nicht gebraten, denn der DMSB und der veranstaltende Rallye-Renn- & Wassersport-Club Lausitz e.V. im ADMV weichten für die Lausitz-Rallye die Altersvorschrift als Pilot-Projekt auf. «Davon machten noch zwei oder drei weitere Fahrer Gebrauch», erklärte Fabio Schwarz, der wieder mit Co. Andris Malnieks aus Riga in der Klasse RC 4 einen Ford Fiesta Rally4 des Teams Baltic Motorsport Promotion pilotierte.

Weit kamen sie allerdings nicht. «Wir sind gut in die Rallye gestartet und haben die ersten beiden WPs in unserer Klasse gewonnen. Einmal sind wir sogar auf das vor uns gestartete Auto aufgelaufen und haben es überholt. Auf der dritten WP ist ungefähr ein Kilometer vor dem Ziel die Antriebswelle gebrochen. Wir haben die Prüfung zwar beenden können, waren aber trotzdem raus. Für die WP 4 haben wir die Maximalzeit bekommen und sind am zweiten Tag mit der Rally2-Regel wieder gestartet. Leider ist uns auf der ersten Prüfung des zweiten Tags ungefähr ein Kilometer nach dem Start die andere Antriebswelle gebrochen. Das war natürlich sehr ärgerlich. Es waren alle beide neue Antriebswellen», sagte Fabio Schwarz gegenüber SPEEDWEEK.com nach seinem Kurzauftritt. Mit 170 WP-Kilometern hätte die anspruchsvolle Lausitz-Rallye die bisher längste für Fabio Schwarz werden sollen.

Zu seiner näheren Zukunft hat er zwar noch etwas schwammige Planungen, doch hielt fest: «Ab Februar bin ich 17 und werde dann einen österreichischen Führerschein haben. Dann kann ich fahren, wo ich will. Wir müssen mal schauen, wo man in Deutschland oder woanders in Europa fährt. Aber bestimmt werde ich auch wieder im Baltikum fahren, weil die Rallyes dort sehr anspruchsvoll sind und man sehr schnell sehr viel lernen kann. Aber ich schaue auch nach einem möglichst lehrreichen und hilfreichen Programm. Als kompletter Rallyefahrer muss man auch auf Asphalt schnell sein. Bisher bin ich ja kaum auf Asphalt gefahren, sodass es für mich sicherlich hilfreich wäre, auch in Deutschland zu fahren.»

Wenn man so will, sitzt Fabio Schwarz trotz seiner erst 16 Jahre schon die Hälfte seines Lebens hinterm Lenkrad eines Rallye-Autos, was er so erklärt: «Ich habe mit acht Jahren bei meinem Vater beim Wintertraining in Finnland erstmals am Steuer gesessen. Papa hat die Pedale bedient und ich habe gelenkt. Über die Jahre haben wir das immer mal wieder nur so zum Spaß gemacht, doch irgendwann bin ich dann selbst an die Pedale gekommen. Dann ist das immer mehr geworden und irgendwann bin ich dann meine erste Rallye gefahren.»

Das war 2019 in Lettland, wo man mit 14 Jahren bereits Rallye fahren darf. Nach einem Corona-Maßnahmen-bedingten mageren 2020 fuhr er in diesem Jahr wieder viel im Baltikum mit einem Rallye4-Auto. «Im Baltic-Cup sind die lettische, die litauische und die estnische Meisterschaft mit drin. Durch Corona konnte ich aber auch in diesem Jahr anfangs noch nicht drüben fahren, aber dann hatte ich schon ein paar gute Rallyes. Das Ziel besteht derzeit darin, Erfahrung zu sammeln und so viele Kilometer wie möglich hinter sich zu bringen.»

Zwischendurch ist Fabio Schwarz auch mal in Deutschland altersgerecht Kart-Slalom gefahren, nur war ihm das bald zu fad: «Nach einem halben Jahr habe ich damit wieder aufgehört und das richtige Rallye fahren angefangen. Da ist ein bisschen quer fahren schon etwas ganz anderes.»

Zu seinem Fernziel befragt sagte er ohne zu zögern «Rallye-Weltmeister werden». Und ergänzte: «Wenn man so viel Geld investiert, muss das schon das Ziel sein. Es macht auf jeden Fall wunderbar Spaß. Es wäre ein Traum, in der WM zu fahren.»


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