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ADAC Eifel Rallye Festival: Treffpunkt Vulkaneifel

Von Toni Hoffmann
Ein «Salzburg»-Käfer

Ein «Salzburg»-Käfer

Große Promi-Dichte in der Vulkaneifel, Doppel-Weltmeister Walter Röhrl ist Schirmherr und selbst am Start, die ‚Vorturner‘ heizen die Fans an.

Das ADAC Eifel Rallye Festival (24. – 26. Juli 2014) lockt in die Vulkaneifel. Das größte rollende Museum historischer Rallye-Fahrzeuge entwickelt sich nicht nur zum exklusiven Zusammentreffen von nahezu allen Sportgeräten, die jemals Rallye-Pfade bezwangen, auch die damaligen Chauffeure finden immer mehr Gefallen daran, ein jährliches Treffen in Daun zu organisieren. Hubert Böffgen aus Gerolstein, der als Rallye-Leiter in der Eifel die sportlichen Festival-Fäden zieht, hat eine Erklärung für den großen Zuspruch: «Unser Orga-Mitglied Reinhard Klein hat sich in seinen langen Jahren in der Weltmeisterschaft ein riesiges Netzwerk zu allen Teilnehmern geschaffen. Er hat ein wahnsinniges Archiv von historischen Fahrzeugen und weiß genau ‚Wer hat es damals gefahren?‘ und ‚Wer ist jetzt Eigentümer?‘.» Zusammen mit Schirmherr Walter Röhrl, dessen langjährigem Co-Piloten und Eifel-Mitorganisator Christian Geistdörfer sowie John Davenport, der selbst ein erfolgreicher Co-Pilot in der WM war, hat Klein weltweite Kontakte aktiviert. Böffgen erklärt, «so bekommen wir immer wieder neue und interessante Fahrzeuge und deren Piloten zum Eifel Rallye Festival.»

Schirmherr Walter Röhrl

Doppel-Weltmeister Walter Röhrl hat wieder die Schirmherrschaft übernommen, er ist fasziniert und formuliert, «für mich war es sehr schön, viele Epochen in der Rallye-Geschichte live mitzuerleben. Deshalb ist es für mich jetzt besonders toll, dass wir hier ein Portfolio aus 40 Jahren dieses fantastischen Sports am Start haben.» Seine Weltmeisterkollegen Björn Waldegård (Mercedes) und Stig Blomqvist (Audi Quattro) gehören ebenfalls schon fast zum ‚Inventar‘ auf der Rallye-Meile in Daun. Auch der zweifache Deutsche Rallye-Meister Harald Demuth hat noch keine Festival-Ausgabe verpasst. «Wir sind damals so richtig in den Sport hineingewachsen. Es war gerade diese Übergangszeit, weg von Orientierung und weg vom Kartenlesen hin zu den Sprintprüfungen, wo erstmals auf abgesperrten Strecken so richtig schnell gefahren wurde. Und dann gipfelte das alles in der Gruppe B. Und wir waren mittendrin. Das war für alle faszinierend: Für die Techniker, für die Ingenieure und für uns als Fahrer, denn man kann man nie genug PS haben.» Diese Gruppe-B-Faszination kann Demuth in der Eifel erneut erleben, er pilotiert einen Audi Sport Quattro. Die Liste des internationalen Stars, die beim Festival teilweise auf die Original-Autos aus ihrer aktiven Zeit treffen, ist aber wesentlich länger.  

Der Franzose Jean-Claude Andruet war der Europameister 1970. Er hat drei WM-Läufe gewonnen, darunter im Renault Alpine A110 die Rallye Monte Carlo 1973. Und das war schließlich der allererste WM-Lauf der Geschichte. In der Eifel tritt er in einem Lancia 037 an. Über den belgischen Motorsport-Allrounder Marc Duez viele Worte zu verlieren, hieße auch, Schotter auf die Pisten in Griechenland zu tragen. Die Fans wird er rund um Daun mit seiner Fahrweise in einem MG Metro 6R4 begeistern. Auch Philippe Gache ist ein Tausendsassa des Motorsports. Der Franzose nahm 1992 an den Indy 500 teil, ging zehn Mal bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start und wurde 2006 Zwölfter bei der Rallye Dakar. 2013 holte einer der von ihm gebauten SMG-Buggies sogar einen Etappensieg bei der Dakar. In der Eifel pilotiert Gache einen Mazda RX-7 aus der Gruppe B. Wie bei der Dakar trifft Gache auch in der Eifel auf den deutschen Rekord-Meister Matthias Kahle, der die Fans mit seinen spektakulären Drifts im Škoda 130RS begeistert.  

Als Partner des Eifel Rallye Festivals ermöglicht die Autostadt den Einsatz von zweien der legendären Salzburg Käfer. Geschäftsführer Otto F. Wachs erläutert, «als sympathischer Botschafter von Volkswagen ist der Käfer bei den Gästen der Autostadt besonders beliebt. Beim Eifel Rallye Festival kommt eine Spezialversion aus der frühen Motorsport-Geschichte von Volkswagen zum Einsatz – der Salzburg Käfer. Auf der Rallye-Meile Daun können die Besucher darüber hinaus die Lounge der Autostadt besuchen und sich über die Angebote des automobilen Themenparks informieren.»  

Yves Loubet im Opel Ascona 400 und die schwedische Amazone Susanne Kottulinsky im Audi Quattro A2 sorgten schon im vergangenen Jahr für glänzende Augen bei den Fans und ihre Autogramme waren begehrte Sammelobjekte. Harri Toivonen kündigte schon im Ziel des letzten Festivals an, dass dies zwar seine erste, aber sicherlich nicht seine letzte Teilnahme war. Heuer pilotiert er seinen originalen MG Metro 6R4 aus 1986. Vaclav Pech im Ford RS200 oder Die Käfer-Armada mit ihren Piloten von damals– die Liste der prominenten Teilnehmer ist ebenso vielfältig wie die Aufzählung der teilnehmenden Fahrzeuge. Aber ebenso wie die Nennliste ist auch die Auflistung der prominenten Starter noch nicht vollständig. Denn Nennschluss ist schließlich erst am 15. Juni.  

Die Vorturner sind los

Zu den 150 Teilnehmern des Festivals kommen auch noch die 15 Vorauswagen – oder wie Rallye-Leiter Hubert Böffgen formuliert, «die Vorturner oder Vorwagengruppe. Sie zeigen den Fans an der Strecke: ‚Jetzt geht es los!‘. So haben wir auch die Chance, ausgewählte Youngtimer zu zeigen, die noch nicht zu unserem historischen Hauptfeld zählen.» Zu den Piloten zählen Georg Berlandy im Opel Ascona A, er ist der amtierende deutsche Rallye-Meister und Nikolaus ‚Niki‘ Schelle. Der Bayer wurde zwischen 1997 und 2000 zwei Mal Vizechampion in der DRM und gewann zwei Mal die 2WD-Wertung im Opel Astra Kit Car. Dazu kommen erfolgreiche internationale Starts, unter anderem als Suzuki-Junior in der Junioren-WM. Vielen ist der Bayer auch bekannt durch seine Moderationen und Autotests in GRIP – das Motormagazin bei RTL2. Schelle pilotiert einen Suzuki Ignis S1600. Die ‚Vorturner‘ werden von Jürgen Lenarz vom MSC Daun koordiniert. Er selbst begeistert die Fans mit spektakulären Drifts, vor allem beim abendlichen Rundkurs durch seinen Heimatort Sarmersbach. Neben seinem bekannten Opel Kadett C Coupé kommt dabei erstmals sein neues ‚Drift-Mobil‘ zum Einsatz, ein bärenstarker BMW M3.    

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