Das Terrain auf der vierten Etappe der Rallye du Maroc 2023 war abwechslungsreich und voller Tücken. Die Route führte über 422 km von Zagora nach Merzouga, davon waren 343 km als gezeitete Prüfung zurückzulegen. Zwischen Kamelgras und tiefen Dünen könnte die Vorentscheidung für den Gesamtsieg fallen. Maximal 5:41 min an Bonuszeit konnte auf Etappe 4 gesammelt werden – was Tosha Schareina (Honda) gelang. Der junge Spanier eröffnete um 7:50 Uhr Ortszeit den Renntag und leistete bis zum Ende Führungsarbeit. Trotzdem musste sich der Honda-Pilot mit drei Minuten Rückstand mit Platz 5 begnügen, auch wegen eines gebrochenen Auspuffs. Den Etappensieg holte Luciano Benavides, der damit ein deutliches Lebenszeichen gab. Bisher war der Husqvarna-Werkspilot eher unauffällig unterwegs, aber mit dem Tagessieg verbesserte sich der Argentinier auf Rang 3 der Gesamtwertung und hat damit wieder die Chance, auf der fünften und letzten Etappe seine WM-Führung in den Gewinn der Rally-Raid-WM 2023 umzumünzen! Zweiter am Dienstag wurde 1:18 min Nacho Cornejo (Honda), inkl. einer Zeitgutschrift von 1:50 min. Als Dritter mit 2:24 min Rückstand sammelte Toby Price (Red Bull KTM) einen Bonus von 3:45 min. Der Australier führte die Rallye-Wertung mit 5:56 min deutlich an. Mit Platz 6 verteidigte Ross Branch (Hero) Platz 2 der Gesamtwertung. Nachdem die Österreicher Matthias Walkner (Red Bull KTM) und Tobias Ebster (Kini KTM) nach Stürzen vorzeitig ausgeschieden waren, ist Sebastian Bühler der letzte deutschsprachige Teilnehmer. Der Hero-Pilot fuhr eine bisher solide Marokko-Rallye und belegt Platz 9 der Gesamtwertung. Auf der morgigen Etappe wird es spannend, denn beim derzeitigen Stand würden Benavides und Price die Rally-Raid-WM 2023 punktgleich beenden, der Husqvarna-Pilot wäre aber wegen der besseren Einzelergebnisse Weltmeister.