Moto Trophy Colmar-Berg: Moderne trifft Klassik
Nicolai Kraft führt die Superbike-Wertung an
Siebzig Jahre sind es nun schon her, als 1949 zum ersten Mal der Große Preis von Luxemburg ausgetragen wurde. Wie damals üblich, auf den Landstraßen, die einfach für den Verkehr gesperrt wurden.
Bis 1952 fand der Grand Prix auf einem Dreieckskurs in unmittelbarer Nähe des heutigen Flughafens der Stadt Luxemburg statt. Wie bei unzähligen anderen Straßenkursen war wenig später Schluss damit.
Aber damit war nicht Schluss mit dem Motorrad-Straßenrennen im Fürstentum. Der in Colmar-Berg ansässige Reifenhersteller Goodyear baute in den 70er Jahren eine Teststrecke, die für den Motorsport am arbeitsfreien Wochenende genutzt werden kann. Damit blieb die Tradition erhalten.
Den Bogen zwischen älteren und aktuellen Rennmotorrädern halten die Organisatoren der Moto Trophy schon seit einigen Jahren aufrecht. Klassische Rennmaschinen aus dem vergangenen Jahrhundert bis zu den aktuellen Maschinen des Jahrgangs 2019 starten bei der europaweiten Rennserie. In Colmar-Berg wird für viele Piloten die Entscheidung in der Meisterschaft fallen.
Hervor zu heben sind die Läufe in den Klassen Superbike und Grand Prix Zweitakt, bei den es um den Meister der European Classic Serie geht. Während bei den Superbikes der 21-jährige Nicolai Kraft aus der Rennstadt Hockenheim auf seiner Suzuki die Tabelle mit 225 Punkten anführt, liegt sein Konkurrent, Ducati-Pilot Philipp Messer aus dem Schwabenland, nur 27 Punkte dahinter. Hier ist bei 50 zu vergebenen Punkten noch alles offen.
Während in der Weltmeisterschaft die Zweitakter aufgrund der Reglements-Änderungen nicht mehr fahren, haben die Teams und Fahrer in der Moto Trophy eine neue Heimat gefunden. Hier steht der Däne Kenny Mathiessen (Yamaha TZ 250) bereits als Meister fest. Aber dahinter trennen Hans-Peter Loda (Honda/Yamaha, 109 Punkte) und Ex-Europameister Herbert Hauf (Yamaha, 103 Punkte) nur 6 Zähler.
Piloten aus Belgien, den Niederlanden und Luxemburg treten mit ihren Superbike- und Supersport-Maschinen in der BeNeLux-Trophy an. Die Belgier Sander Claessen aus Turnhout mit seiner Aprilia hat mit BMW-Pilot Yan Anica (Koersel) seinen Hauptkonkurrenten. Allerdings werden die Luxemburger Bob Simon (BMW) aus Capellen und Chris von Roesgen (Bertrange) mit seiner brandneuen Ducati V4R, bekannt aus der Superbike-Weltmeisterschaft, vor heimischen Publikum sich besonders in Szene setzen.
In der Wertung um die Luxemburger Meisterschaft kann Andy Anen (Kehlen) auf der Yamaha R6 mit 58 Punkten noch Bob Simon mit 65 Punkten von Platz 1 verdrängen. Mit der Bankfachfrau Aline Russel (Kayl) startet auch eine Amazone in dem von Männer beherrschten Sport.
In neun verschiedenen Klassen mit über 250 Fahrern aus acht Ländern ist in Colmar-Berg am kommenden Wochenende, den 7. und 8. September die Zweiradelite am Start. Ein Wochenende, das sich die Freunde des Motorradsports unbedingt ansehen sollten. Die weiteren Infos zu den Rennen, Starterliste, Zeitplan sind unter www.klassik-motorsport.com nachzulesen.