FSBK/Le Mans: Di Meglio gewinnt mit gewagter Wette
Mike di Meglio
Bevor dieser Tage die Piloten der Langstrecken-Weltmeisterschaft auf dem Circuit Bugatti in Le Mans ausrücken, um sich bei dem Pre-Test auf den Auftakt 2023 mit den 24-Stunden vorbereiten, waren am vergangenen Wochenende die Teilnehmer der Französischen Meisterschaft dran. Der örtliche Club A.C.O., der unter der Schirmherrschaft des französischen Motorradverbands steht, war Gastgeber der ersten Etappe der Saison, welche somit für die 220 teilnehmenden Fahrer gleichbedeutend mit der Rückkehr in den Wettbewerb war.
Superbike-Rennen 1: Mike di Meglio legt vor
Im ersten Rennen des Jahres 2023 starteten die Piloten der Superbike-Klasse zu 15 Runden auf einer abtrocknenden und immer noch tückischen Strecke. Jeremy Guarnoni (BMW - Dunlop), der sich sowohl im Trockenen als auch im Regen wohlfühlt, startete hervorragend, im Gegensatz zu Kenny Foray (BMW - Michelin), der aus der Boxengasse los musste und in der ersten Runde 13 Sekunden Rückstand hatte. Alan Techer (Honda - Michelin) und Mike Di Meglio (Honda - Michelin) nutzten einen Fehler von Guarnoni aus und übernahmen die ersten beiden Plätze, gefolgt von Corentin Perolari (Yamaha - Pirelli), der nun auf dem dritten Platz lag, vor Mathieu Gines (Yamaha - Michelin).
Die beiden Hondas mit den Start-Nummern 36 und 5 des CBO-Teams lagen nun an der Spitze und legten ein hohes Tempo vor, während die anderen Fahrer sich abmühten, um nicht zurückzufallen. Foray startete seine Aufholjagd von Platz 28 aus. Er machte nach und nach viele Plätze gut und platzierte seinen BMW nach sechs Runden bereits auf dem 14. Platz.
Fünf Runden vor Schluss schien für Kenny Foray, dem Meister aus dem Vorjahr, alles möglich zu sein. Di Meglio lag allerdings nach wie vor in Führung vor Alan Techer, mit einem komfortablen Vorsprung von sechs Sekunden, den er zwei Runden vor dem Ziel auf acht Sekunden ausbaute. In souveräner Manier gewann Mike di Meglio das erste Rennen der Saison, ohne in größere Schwierigkeiten geraten zu sein. In der letzten Runde setzte sich Perolari gegen Techer durch und kletterte auf die zweite Stufe des Podiums, der Honda-Fahrer des Moto Club de Cannes beendete das Rennen somit auf Rang 3. Vierter wurde Gines vor Chris Leesh und Luc Salvadori. Foray wurde am Ende Siebter. Perolari hatte noch die schnellste Rennrunde mit einer 1:46,274 rausgehauen.
Superbike-Rennen 2: Di Meglio legt nach
Als die Lichter ausgingen, war es Corentin Perolari (Yamaha - Pirelli), der den besten Start vor dem Pole-Setter Jeremy Guarnoni (BMW - Dunlop) auf Platz 2 und Mike di Meglio (Honda - Michelin) auf Platz 3 am Ende der ersten Runde hinlegte. Di Meglio hatte seinen Teamkollegen Alan Techer (Honda - Michelin) auf Platz 4 verdrängt, Kenny Foray (BMW - Michelin) vervollständigte die Top 5.
Guarnoni hatte allerdings einen schweren Stand, da er schon in den ersten Runden Probleme hatte und nach fünf Runden fünf Plätze verlor. Auf den vorderen Plätzen tobt der Kampf um die besten Positionen. Zur Halbzeit des Rennens gaben erneut die Hondas des CBO-Teams mit de Meglio und Techer das Tempo an der Spitze vor. Die Anstrengungen von Foray zahlten sich aus. Drei Runden vor Schluss übernahm er die Führung, konnte aber di Meglio nicht abhängen, der entschlossen war, den Doppelsieg zu holen.
In der letzten Runde machte er die Sachen dann auch klar. Er verdrängte Foray, der am Ende nur Sechster wurde, und zog auch Techer mit, der damit den zweiten Platz belegte. Für Perolari wurde es nach der wilden letzten Runde noch Platz 3.
Foray zog seine Schlüsse aus diesem ersten Rennwochenende der Saison und lobte die ‚gewagte Wette‘ von Mike Di Meglio, der sich für einen Medium-Reifen entschieden hatte. «Trotz des Sturzes bereue ich nichts», so Foray, «denn ich habe angegriffen und das gehört zu den Risiken. Was ich von diesem Wochenende mitnehmen möchte, ist, dass ich in Le Mans noch nie so schnell war.»
Obwohl Mike Di Meglio Probleme mit seinem Hinterrad hatte, «konnte ich meinen Reifen gut verwalten», erklärt der Doppelsieger. «Es war ein sehr schöner Kampf mit Kenny bis zur letzten Kurve, er hat mich in Chemins boeufs überholt, dann habe ich ihn wieder kassiert. Es ist schade für ihn, dass er gestürzt ist, aber ich bin sehr zufrieden mit Blick auf den Rest der Saison.»