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Fynn Kratochwil: Große Pläne nach NTC-Podest

Von Esther Babel
Fynn Kratochwil mit erfolgreicher Premiere

Fynn Kratochwil mit erfolgreicher Premiere

Die fünfte Saisonveranstaltung des NTC erfuhr in Assen nicht nur eine quantitative Aufwertung, sondern überraschend vor allem auch eine qualitative. Fynn Kratochwil raste auf Anhieb aufs Podest.

Gemäß des Mottos «Ladies first» berichtete SPEEDWEEK.com am Dienstag über das gelungene Debüt von Anina Urlaß im Northern Talent Cup (NTC). Mindestens ebenso erwähnenswert ist die gleichzeitige NTC-Premiere von Fynn Kratochwil, denn der Mühlhausener fuhr im ersten Rennen unmittelbar hinter Anina als Achter ins Ziel, um im zweiten mit Rang 3 eine erste echte Duftmarke zu setzen. Und das bei seinem insgesamt ersten Rennen mit der Honda NSF 250 R, denn auch er musste bis zu seinem 14. Geburtstag am 12. August warten, um beim NTC mitwirken zu dürfen.

«Ich bin ohne große Erwartungen oder irgendeinem Ziel nach Assen gegangen, sondern wollte in erster Linie viel lernen, über das Motorrad, wie man richtig startet und so weiter. Von daher war es gut und auf dem Podest zu stehen, ist immer ein tolles Gefühl», begann er seinen Rückblick aufs vergangenen Wochenende im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Gleichzeitig gab er zu bedenken: «Die anderen sind ja schon die ganze Saison und auch die anderen Gaststarter mit dem Motorrad schon einige Rennen gefahren. Dagegen bin ich als relativer Neuling dahin gekommen. Wir waren zwar immer mal auf kleinen und auch großen Strecken testen, aber das richtige Renngefühl und Zweikämpfe hatte ich mit dem Motorrad noch nicht.»

Zu seinem Vorhaben im Vorfeld ließ er sich dann noch entlocken: «Wir sind natürlich sehr motiviert da reingegangen, hatten aber keinen Anhaltspunkt. Den einen oder anderen haben wir in kleinen Klassen schon versägt, aber jetzt wussten wir nicht wie es wird, ob ich Top-15 fahre oder vielleicht in die Top-5 komme.»

Die ersten Standortbestimmungen bekam der von Dirk Heidolf ziemlich rundum betreute Teenie dann in den Freien Trainings. Im ersten davon landete er auf Platz 5 der Zeitenliste und zur Überraschung aller erschien er nach dem zweiten an der obersten Stelle. Nachdem er das erste Qualifying auf dem sechsten Platz beendet hatte, erhielt er mit Rang 15 im zweiten einen kleinen Dämpfer. Unterm Strich qualifizierte er sich für die 14. Startposition, was angesichts der meist großen Pulks kein Beinbruch war.

Dies bewahrheitete sich dann wieder, denn im ersten Rennen mischte er in der Verfolgergruppe der entflohenen Spitzenreiter munter mit und wurde am Ende guter Achter. «Wir hatten das ganze Wochenende Probleme mit dem Fahrwerk. Das war im ersten Rennen etwas schwierig, weil ich die Kurven nicht so fahren konnte wie die anderen. Da musste ich etwas improvisieren», erklärte er zum Zustandekommen seines achten Platzes.

Im zweiten Lauf lief es für ihn noch besser. Diesmal hatte sich vorn eine Neuner-Gruppe formiert, in der Fynn Kratochwil einige Akzente setzen konnte und am Ende, taktisch klug fahrend, als Dritter über den Zielstrich brauste. Auch dazu lieferte er erklärende Worte, und zwar folgende: «Für das zweite Rennen haben wir das Motorrad dann richtig gut hingekriegt. Da war es viel besser auf mich eingestellt. Da konnte ich mit der Spitzengruppe mithalten und lag dann auch ab und zu in Führung. Ab da habe ich gewusst, dass ich vorn mitfahren kann, was natürlich geiler ist als hinten rumzufahren.»

Das nächste und letzte NTC-Saisonrennen zum Monatswechsel kann Fynn Kratochwil leider nicht mitnehmen, denn dann steht ein für ihn wichtiges Rennen in seinem noch Hauptbetätigungsfeld auf dem Programm. «Schade, am gleichen Wochenende ist wieder MiniGP Germany. Mein Ticket fürs MiniGP-Weltfinale im November in Valencia habe ich praktisch schon sicher, aber ich will dort nicht als Zweiter oder Dritter hinkommen, sondern als Meister der MiniGP Germany», lässt er keinen Zweifel aufkommen.

Zu seinen weiteren Plänen verriet er zudem: «Auf dem großen Bike und auf großen Strecken werde ich noch drei Rennen im European Talent Cup (ETC) in Spanien fahren, was noch eine Stufe über dem NTC steht. Dort will ich im nächsten Jahr die ganze Saison fahren und dazu die Rennen zum NTC, die sich nicht überschneiden.»

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