Roden: Matten Kröger und Bernd Diener auf Platz 1 und 2
Mit Matthias Kröger und Bernd Diener standen nicht nur zwei Deutsche auf dem Treppchen im niederländischen Roden, sondern zugleich auch die Ältesten ihrer Zunft. Aber mit ihnen scheint es wie mit einem guten Wein zu sein, je älter, desto besser. Kröger hatte nach den Vorläufen 17 Punkte auf seinem Konto, Diener nach zwei Laufsiegen und zwei zweiten Plätzen gar 22. Keiner war bis hierher besser als der Routinier aus Gengenbach.
Lokalmatador Theo Pijper sprühte vor seinem Heimpublikum nur so vor Fahrlust und kam auf 19 Vorlaufpunkte, genauso wie der Tscheche Josef Franc. Der Sarmstorfer Enrico Janoschka zeigte eine couragierte Leistung und qualifizierte sich mit 17 Punkten ebenso direkt für das A-Finale.
Jörg Tebbe musste nach 14 Vorlaufpunkten den Umweg über das B-Finale gehen. Dieses gewann der Dohrener dann souverän vor dem Briten Paul Cooper. Beide konnten somit im A-Finale starten.
Hier startete Kröger von innen, Diener kam von außen. Der Bokeler setzte sich dann gegen den Mann aus dem Schwarzwald durch, dahinter Pijper und Janoschka, der noch in der ersten Kurve mit vorne dabei war. Auf den Plätzen 5 und 6 folgen Franc und Tebbe.
«Ich bin jetzt seit 14 Stunden auf den Beinen und hätte nicht gedacht, dass ich das Finale noch so gut hinkriege», strahlte ein zufriedener Matthias Kröger anschließend, «wir haben zuletzt das Setup ein wenig verändert, das war gut. Zuerst war die Bahn sehr glatt, später wurde sie ruppig.» Bernd Diener zeigte sich ob seiner sehr guten Leistung ebenfalls erstaunt: «Bei mir passt momentan einfach alles.»
Bei Jörg Tebbe machten sich die Reisestrapazen am Ende des Renntages, wo die Bahn immer schwieriger zu befahren war, doch bemerkbar: «Zuerst war es hier so glatt, jetzt ist die Bahn immer ruppiger geworden, mein Motorrad hüpfte hin und her.»
Um kurz nach 19 Uhr war der Renntag in Roden zu Ende. Bis dahin war einiges passiert.
Der ambitionierte Stichting Motorsport Roden hatte sich alles schön ausgerechnet. 37 Läufe in acht verschiedenen Klassen sollten es sein und viele Zuschauer sollten aus dem zirka sieben Kilometer entfernten Ortskern von Roden – dort wurde gerade das Volksfest Rodener Markt gefeiert – ins Speed Center kommen, um die Rennen um den Goldhelm zu sehen.
Ganz so viele Fans kamen nicht, aber immerhin mehr als beim Rennen im Mai, dafür mussten sie aber eine zweistündige Pause in Kauf nehmen, denn plötzlich einsetzender Regen hatte die Bahn unter Wasser gesetzt. Die Versuche die Bahn wieder in Schuss zu bringen, waren kurz gesagt, dilletantisch. Aber immerhin, um 16 Uhr ging es mit dreistündiger Verspätung endlich los.
Mit Theo Pijper, Josef Franc und Jörg Tebbe waren gleich drei WM-Teilnehmer vom vorabendlichen Langbahn-GP in Morizes nach Nord-Holland geeilt. «Ich bin um 1.30 Uhr in der Nacht in Morizes losgefahren und mittags um 12.50 Uhr war ich hier in Roden», sagte Tebbe später im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
War die Bahn anfangs total nass, änderten sich die Verhältnisse in der Folge total. Viele Fahrer dachten zuerst nicht, dass das Rennen stattfinden könne, aber dann ging es doch. Der Veranstalter zog sein Programm voll durch und scheute sich auch nicht, vor dem A-Finale der Goldhelm-Solisten eine 12-Mann-Meute von Shorttrackern über sechs Runden ihr Tagesfinale fahren zu lassen. Und danach ausnahmsweise mal keinen Bahndienst zu machen.
Ergebnisse Gold-Helm-Rennen Roden/NL:
1. Matthias Kröger (D), 17 Vorlaufpunkte
2. Bernd Diener (D), 22
3. Theo Pijper (NL), 19
4. Enrico Janoschka (D), 17
5. Josef Franc (CZ), 19
6. Jörg Tebbe (D), 14
7. Paul Cooper (GB), 7
8. Henry van der Steen (NL), 5
9. Romano Hummel (NL), 15
10. Richard di Biasi (F), 9
11. Rob Mear (GB), 8
12. Sjoerd Rozenberg (NL), 5
13. Kai Dorenkamp (D), 4
14. Mark Stiekema (NL), 4
Res. Bernd Dinklage (D), 0
B-Finale: 1. Tebbe. 2. Cooper. 3. van der Steen. 4. Hummel. 5. di Basi. 6. Mear. 7. Rozenberg.
A-Finale: 1. Kröger. 2. Diener. 3. Pijper. 4. Janoschka. 5. Franc. 6. Tebbe. 7. Cooper.