Platz 5: MV Agusta eine Ente, aber Camier bärenstark
Leon Camier quetscht seine MV Agusta F4 wie eine Zitrone aus
Leon Camier nahm die Reise nach Katar mit einem unguten Gefühl in Angriff. Die lange Gerade, sie ist etwa einen Kilometer lang, bereitete dem MV Agusta-Piloten Kopfzerbrechen. Doch als Fünfter überraschte der Brite einmal mehr – auch sich selbst. «Platz 5 hatte ich ehrlich nicht erwartet», versichert der 30-Jährige SPEEDWEEK.com . «Ich hatte sogar eher damit gerechnet, mit den Top-10 Schwierigkeiten zu haben.»
Was Camier aus der schwachbrüstigen F4 herauszauberte, ist wahrhaftig erstaunlich. Dabei ist das Superbike aus Varese mit 300,8 km/h das langsamste Bike in den Top-20. Auf die schnelle Kawasaki ZX-10R von Jonathan Rea (2.) verliert er über 10 km/h, auf den Trainingsschnellster Chaz Davies (Ducati) sogar 13 km/h!
«Für das Rennen wird es dennoch enorm schwierig. Unser Top-Speed ist einfach noch zu gering und jeder kann uns auf der langen Geraden aufschnupfen», befürchtet Camier. «Dann ist man Achter, Zehnter und so weiter... es wird ganz bestimmt nicht leicht für uns. Ich kann mich nur reinhängen und versuchen, der Spitze so nahe wie möglich zu bleiben.»
Abgesehen von der Geraden ist die MV Agusta in den übrigen Passagen der 5,4 km langen Rennstrecke konkurrenzfähig. «Ich fuhr einmal hinter Johnny, im mittleren Sektor ist er echt stark. Aber ich konnte ihm ganz leicht folgen, es war kein Problem», grinst der 30-Jährige, der den achten WM-Rang so gut wie sicher hat.