MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Das Ende der Superpole? Pirelli plant neue Reifen

Von Kay Hettich
Jonathan Rea (li) im Gespräch mit Pirelli-Rennchef Giorgio Barbier

Jonathan Rea (li) im Gespräch mit Pirelli-Rennchef Giorgio Barbier

Dass Jonathan Rea beim Jerez-Test mit seinem Kawasaki-Superbike auch die versammelte MotoGP-Konkurrenz überflügeln konnte, war nur mit einem superweichen Qualifyer-Reifen möglich. Schon bald nicht mehr?

Auch wenn MotoGP-Stars wie Marc Marquez (Honda) oder Valentino Rossi (Yamaha) beim Jerez-Test fehlten, war es dennoch interessant zu beobachten, wie Superbike- und MotoGP-Piloten gleichzeitig auf derselben Rennstrecke performten. Die Testbestzeit von 1.38,721 min wurde dann überraschend mit einem 'Serienmotorrad' wie der Kawasaki ZX-10RR in den Asphalt gebrannt.

Es war klar: Weltmeister Jonathan Rea verwendete einen Qualifyer-Reifen, der bis zu einer Sekunde pro Runde schneller ist. Die Bestzeit durch den Kawasaki-Piloten schmeichelte also besonders Pirelli.

Rennchef Giorgio Barbier stellte aber klar, dass es kein experimenteller Reifen war, der diese Superrunde ermöglichte. «Wir haben nur die Reifen in Jerez gehabt, die auch während der letzten Meetings gefahren wurde», sagte der Italiener bei GPOne.com. «Bei diesen Reifen gibt es auch keine Entwicklung mehr. Es gab keinen 'Spezialreifen' und keinen extraweichen Qualifyer. Mit einem Superpole-Reifen kann ein Spezialist wie Tom Sykes ungefähr eine Sekunde herausholen.»

Doch das könnte schon bald der Vergangenheit angehören. Barbier gibt einen Ausblick auf die kommende Reifenentwicklung. «Wir arbeiten an einem Reifen, der nicht nur eine Runde, sondern ein paar mehr aushält. Das sollte die Show für die Fans und auch die Fahrer noch einmal erhöhen», verrät Barbier. «Nicht jeder Fahrer liebt es, eine einzige schnelle Runde fahren zu müssen. Auch gibt es Hersteller, deren Motorrad nicht dazu passt. Wir wollen nicht die Regeln ändern, sondern nur einen schnellen Reifen entwickeln, der mehr als nur eine schnelle Runde zulässt. Über die Länge haben wir bereits mit den Teams und der Dorna gesprochen.»

Zur Erinnerung: Bis 2008 wurde in der Superpole von jedem Fahrer nur eine einzige fliegende Runde gefahren, die für die Startaufstellung bis Platz 16 herangezogen wurde. Dieses Format wurde 2009 durch ein dreistufiges Verfahren abgelöst, bei dem jeweils eine bestimmte Anzahl von Piloten ausgesiebt wurde.

Das aktuelle Superpole-Format gibt es seit 2014. In zwei 15-minütigen Session wird über die Poleposition entschieden. Erst den letzten Run der Superpole 2 fahren die Superbike-Asse dann in der Regel mit dem Qualifyer-Reifen.

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