Kawasaki-Star Jonathan Rea: Jetzt will er das Triple
Jonathan Rea will der erste Rennfahrer sein, der dreimal Superbike-Weltmeister in Folge wurde
'An die Spitze zu kommen ist schwer, an der Spitze zu bleiben noch viel mehr', besagt ein häufig zitiertes Sprichtwort. Bei Superbike-Weltmeister Jonathan Rea hatte man dagegen nicht den Eindruck, als wäre sein zweiter Titel eine besondere Herausforderung gewesen.
Wie der Nordire nun aber zugibt, war er zu Saisonbeginn alles andere als zuversichtlich, seinen ersten WM-Titel erfolgreich verteidigen zu können. Sorgen um seinen jüngeren Sohn plagten den 29-Jährigen. «Tyler war nach seiner Geburt ständig krank. Er hatte starke Schmerzen. Diese Schmerzen und das Kranksein, das hat 15-20 Mal am Tag gewechselt, wir haben kaum geschlafen und es war ein Horror», sagte Rea im Gespräch mit worldsbk.com. «Ich erinnere mich an einen Moment vor Phillip Island, Anfang des Jahres, da war ich schwach und habe mit meiner Frau gesprochen. Ich sagte ihr: 'Ich kann dieses Jahr die Weltmeisterschaft nicht gewinnen. Mir wurde alles zu viel...»
Und doch startete Rea in Australien mit einem Doppelsieg in die Saison 2016. «6-7 Monate später, zu Saison-Mitte, ging es ihm dann richtig gut, er hat geschlafen wie ein Baby, war nicht mehr krank und ist jetzt einfach ein richtig glückliches Kind», erzählte der Kawasaki-Pilot weiter. «Jetzt, zum Saison-Ende, ist er viel gewachsen, gereift und das leben ist viel einfacher und ruhiger und ich freue mich auf das kommende Jahr, denn wir haben jetzt eine gute Balance aus Leben an der Strecke und Leben zu Hause gefunden.»
Das Ziel von Jonathan Rea für 2017 ist klar. Ist er einer von nur vier Fahrern, die zwei Titel in Folge gewannen (neben Fred Merkel, Doug Polen und Carl Fogarty), will er sich in der kommenden Saison noch einmal die Krone aufsetzen und das Triple erreichen – als bisher einziger Superbike-Pilot. «"Wir reden darüber, dass ich Weltmeister bin, aber es ist noch nicht vorbei», so Rea entschlossen. «Ich glaube, dass die Meisterschaft gerade auf einem so unglaublich hohen und konkurrenzfähigen Level ist und jeder Mal seinen Tag hat, jeder Hersteller hat auch seinen Tag, aber mit zusätzlich Würze, mehr Herstellern, mehr Fahrern – das wird auf jeden Fall richtig spannend. Ich werde aber versuchen, meine Nummer 1 zu verteidigen.»