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Superbike WMKolumne
Das versteht kein Fan: Die Grid-Regeln für SBK-Lauf 2
Um die Rennen spannender zu machen, gibt es für den zweiten Lauf der Superbike-WM 2017 am Sonntagnachmittag neue Regeln für die Startaufstellung. Doch diese sind kaum nachvollziehbar.
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Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Die Startaufstellung wird 2017 manchem Fan Rätsel aufgebenDie Startaufstellung wird 2017 manchem Fan Rätsel aufgebenFoto: Gold & Goose
Die Startaufstellung wird 2017 manchem Fan Rätsel aufgeben© Gold & Goose
Im Sport geht es heute in erster Linie um Unterhaltung und Kommerz, erst in zweiter um die Leistung.
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Deshalb werden immer neue Regeln ausgetüftelt, um den Sport unvorhersehbar und dadurch spannender zu gestalten. Dass dabei der Grundgedanke, der Beste soll gewinnen, auf der Strecke bleibt, wird in Kauf genommen. Zu wichtig sind TV-Quoten, der Unterhaltungsgeilheit weniger ernsthafter Fans wird nachgegeben. Jüngste Änderung für die Superbike-WM 2017: Die Startaufstellung für Rennen 2 am Sonntagnachmittag basiert nicht mehr alleine auf dem Ergebnis der Superpole, sondern auch auf dem Resultat von Lauf 1. Dies wäre noch einigermaßen nachvollziehbar, ließe man etwa die Top-10 von Rennen 1 im zweiten Lauf in umgekehrter Reihenfolge in der Startaufstellung antreten.
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Oder würde das Resultat von Lauf 1 als Startaufstellung für Rennen 2 dienen.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Oder zöge man die schnellsten Rennrunden in Lauf 1 heran, um danach das Grid für Lauf 2 zu definieren.
Doch es ist weit komplizierter. Die ersten drei Fahrer vom Samstagrennen rücken nach hinten in die dritte Reihe, die Positionen 1 und 3 werden umgedreht. Der Sieger von Lauf 1 startet also im zweiten Rennen als Neunter.
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Fahrer, die das erste Rennen auf den Plätzen 4, 5 und 6 beendet haben, werden für den zweiten Lauf mit der ersten Startreihe belohnt. Ebenfalls um eine Reihe nach vorne rücken die Piloten auf den Plätzen 7, 8 und 9 – sie starten im zweiten Rennen aus der zweiten Reihe. Ab Startplatz 10 wird die Superpole-Liste, um die Top-9 von Rennen 1 bereinigt, als Basis für die Startaufstellung herangezogen. Der eigentliche Polesetter muss bei einem Sturz in Lauf 1 im zweiten Rennen also schlimmsten Falls von Platz 10 losbrausen. Sind wir realistisch: Weder der normale Fan vor Ort noch vor dem Fernseher wird verstehen, wie die Startaufstellung für Lauf 2 am Sonntag zustande gekommen ist.
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Geißeln der Unterhaltungssucht Ausgetüftelt und beschlossen wurde dieses Regelwerk von den Dorna-Managern Gregorio Lavilla und Daniel Carrera, dem Repräsentanten des Hersteller-Bündnisses MSMA Takanao Tsubouchi, FIM-CCR-Direktor Rezsö Bulcsu und seinen FIM-Kollegen Paul Duparc, Charles Hennekam und Scott Smart. Diesen Herren zu unterstellen, sie hätten keine Ahnung von Rennsport, wäre ignorant und falsch. Sie alle sind tief im Rennsport verwurzelt, im Fall von Lavilla und Smart fuhren sie sogar viele Jahre selbst auf WM-Niveau. Doch auch sie sind eine Geißel der Unterhaltungssucht der Menschen, dem immer steigenden Interesse nach mehr Action. Die Gier nach Sensationen, Emotionen und Überraschungen ist heute so groß, dass der Sport in den Hintergrund rückt.
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Gegenüber SPEEDWEEK.com nannten Dorna-Vertreter folgende Gründe für die Änderungen: Die Rennen sollen spannender werden, Hersteller und Fahrer enger zusammenrücken. Immer wieder wird angeprangert, dass Kawasaki die Meisterschaft dominiert und sie dadurch uninteressant macht. Es stimmt, der Hersteller aus Kobe hat seit 2012 die Fahrer-WM nie schlechter als auf Platz 2 beendet, seit 2013 holte Kawasaki dreimal den Fahrer-WM-Titel. Es ist aber auch so, dass von 2012 bis 2015 Aprilia Paroli bot, dass 2012 und 2013 BMW Siege und Podestplätze einfuhr, dass 2014 Honda mit Jonathan Rea WM-Dritter wurde, und dass 2012, 2015 und 2016 Ducati Kawasaki schmerzhaft einheizte.
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Es wird immer so sein, dass bestimmte Hersteller, Teams und Fahrer besonders gute Arbeit leisten und dafür mit herausragenden Ergebnissen belohnt werden. Ist es Aufgabe des Reglements mittels Chaos dafür zu sorgen, dass sich dies ändert? Ich bezweifle das. Die Intention von WM-Promoter Dorna Betrachtet man die neuen Regeln genau, sind sie gegen Seriengäste auf dem Podium gemacht. 2016 eroberten Jonathan Rea, Tom Sykes (beide Kawasaki) und Chaz Davies (Ducati) 60 von 78 möglichen Podestplätzen. In jeder anderen Saison könnten andere drei Fahrer als Beispiele herangezogen werden.
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Nimmt man den WM-Endstand 2016 als repräsentatives Ergebnis für Lauf 1, wären diese drei Ausnahmekönner im zweiten Rennen jeweils in die dritte Startreihe verbannt worden. Michael van der Mark, Nicky Hayden (beide Honda) und Jordi Torres (BMW) wären als Vierter, Fünfter und Sechster der Weltmeisterschaft im zweiten Rennen jeweils aus Reihe 1 losgebraust. Ob sich der WM-Gesamtstand dadurch am Ende verändert hätte, ist spekulativ. Sicher ist, Rea, Sykes und Davies hätten es schwerer gehabt, so oft aufs Podium zu fahren, das Feld wäre näher zusammengerückt. Genau das ist die Intention von WM-Promoter Dorna. Die spanische Agentur muss nur aufpassen, dass es für die Fans nachvollziehbar bleibt – und genau das ist bei den neuen Regeln nicht der Fall.
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Sonst passiert ein Unglück wie in der Formel 1, wo durch ständige Rückversetzungen wegen Motorwechseln oder Strafen ein heilloses Chaos entsteht und niemand mehr blickt, weshalb die Startaufstellung ist, wie sie ist. Was der Mensch nicht versteht, interessiert ihn irgendwann nicht mehr.
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