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Tiefschlag für Hayden & Bradl: Kein neuer Honda-Motor

Von Ivo Schützbach
Nicky Hayden (li.) und Stefan Bradl warten sehnsüchtig auf neue Motoren

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Der Beginn der Superbike-WM 2017 geriet für Red Bull Honda zum Desaster, die Konkurrenz liegt weit voraus. Nicky Hayden und Stefan Bradl müssen sich bis Mitte Mai gedulden, bis sie neues Material bekommen.

Weil die neuen Honda CBR1000RR SP2 Fireblade erst Anfang Januar aus Japan geliefert wurden, hatte das Team Red Bull Honda kaum Zeit, die Bikes für den Saisonstart vorzubereiten. Die ersten beiden Events auf Phillip Island und in Buriram bestritt Honda mit der ersten Motorspezifikation, Nicky Hayden und Stefan Bradl bemängelten die zu aggressive Leistungsentfaltung, den daraus resultierenden hohen Reifenverschleiß und die nicht optimal abgestimmte Elektronik. Rang 7 von Hayden im zweiten Lauf in Buriram steht als bestes Ergebnis zu Buche.

Als die beiden Ex-Weltmeister am Wochenende 11./12. März in Thailand Rennen fuhren, wurde in der Werkstatt von Ten Kate Racing in den Niederlanden sowie bei Partner Cosworth in England bereits Vollgas an den neuen Motoren getüftelt, die kommendes Wochenende beim Europa-Auftakt in Spanien erstmals zum Einsatz kommen sollten.

Doch daraus wird nichts, wie Pieter Breddels, der Technischer Manager von Red Bull Honda, im Exklusiv-Gespräch mit SPEEDWEEK.com verriet. «Wir hätten für Aragón ein Update haben können, das wäre aber nur eine Zwischenlösung gewesen», sagte der großgewachsene Niederländer. «Dann hätten wir alle Elektronik-Mappings neu machen müssen. Also beschlossen wir, dass wir das nicht machen, eine Zwischenlösung hätte sowieso nicht so viel gebracht. Wir verschieben die Spezifikation 17.1 auf den Portimão-Test nach Aragón und nützen stattdessen die Zeit auf dem Prüfstand, um etwa an der Motorbremse zu arbeiten. Wir haben die Mappings für Aragón optimiert, die Motor-Spezifikation ist aber die gleiche wie in Thailand.»

Jeder Fahrer hat für die 13 Superbike-Events der Saison 2017 nur sieben Motoren zur Verfügung, Honda muss das bei jedem Entwicklungsschritt einkalkulieren.

«Das ist einer der Gründe, weshalb wir uns gegen eine Übergangslösung entschieden haben», bemerkte Breddels. «Die Mappings der Thailand-Motoren sollten jetzt in Ordnung sein. Die Entwicklung ist jetzt zwar langsamer als geplant, dafür aber auch gut. Wir arbeiten Tag und Nacht, mehr ist mit unseren Ressourcen nicht möglich. Wenn wir eine neue Spezifikation bringen, dann sollen die Mappings auch gleich passen und es soll für die Fahrer ein deutlich spürbarer Schritt sein. Wir müssen für Aragón einen weiteren Motor verplomben lassen, diesen werden wir auch in Assen verwenden. Für Assen ist der neue Motor nicht so wichtig, das ist keine so schnelle Strecke. Für Imola haben wir dann die neuen Motoren, ab dann werden wir auch einen neuen Auspuff bekommen.»

Breddels geht davon aus, dass sämtliche Elektronik-Probleme von Australien und Thailand gelöst oder zumindest deutlich besser sind. Auch die Fahrbarkeit des Motors sollte den Wünschen der Fahrer nun eher entsprechen.

«Die Motorräder gingen von Thailand direkt nach Aragón, das Team hatte also keine Chance, an ihnen zu arbeiten», weiß Nicky Hayden. «Wir erwarten kein einfaches Wochenende, werden aber das Beste tun, um aus den Stärken des Bikes einen Vorteil zu ziehen.»

Teamkollege Stefan Bradl ergänzte: «Ich hoffe, dass uns ein Schritt nach vorne gelingt und wir den Rückstand zur Spitze verringern können.»

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