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Reifenschäden von Pirelli: Die wildesten Theorien

Von Ivo Schützbach
In Donington Park und Misano wurde der Ausgang der Superbike-WM-Läufe von Reifenschäden beeinflusst, Teams und Fahrer verlangen von Alleinausrüster Pirelli Erklärungen.

Bei der Superbike-WM in Misano verloren Michael van der Mark (Yamaha) und Jordi Torres (BMW) ihren Podestplatz wegen Reifenschäden. In Donington Park hat es Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) auf Rang 2 liegend erwischt.

Trotz eingehender Untersuchungen fand Pirelli bislang nicht heraus, weshalb es zu den Reifenschäden kam. «Für die kommenden Rennen in Laguna Seca werden wir Reifen bringen, die bereits erfolgreich in der Vergangenheit eingesetzt wurden», versprach Pirelli-Rennchef Giorgio Barbier deshalb.

Die Pirelli-Techniker sind wegen der zahlreichen Probleme auf verschiedenen Strecken, bei unterschiedlichen Bedingungen und mit verschiedenen Fahrern ratlos.

In Misano machten verschiedene Theorien über die Ursachen die Runde. Eine ist, dass Pirelli vor den Rennen in Donington Park den Fertigungsprozess umgestellt habe. «Wenn dem nur so wäre, dann könnten wir das Problem leicht lösen», verneinte Barbier diese Behauptung.

Die favorisierte Theorie von Pirelli: Seit kurzem werden die Reifen satter auf die Felge montiert. So sind weniger Wuchtgewichte nötig und die Gefahr von Vibrationen wird verringert. Weil sich der Reifen weniger auf der Felge bewegt, vermuten die Pirelli-Verantwortlichen, dass er dadurch härter beansprucht wird – bis er sein Leben aushaucht.

In Misano war bei Pirelli zu hören, dass es an den neuen Felgen der Teams liegen könnte; Yamaha, Kawasaki und BMW verwenden Räder von Marchesini. Oder an der Vorbehandlung der Felgen.

Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli kann über diese Theorie nur den Kopf schütteln. «Der Reifen von van der Mark verlor plötzlich den Druck und Sprang von der Felge», erklärte der Italiener SPEEDWEEK.com. «Unser Reifen war gleich montiert wie bei allen Topteams, von unserer Seite waren alle Parameter perfekt. Innerhalb der Schwinge sind bei uns sieben Sensoren montiert, mit denen wir die Außentemperatur des Reifens messen, in den Reifen messen wir die Temperatur und den Druck. Alles war okay – dann passierte aber etwas. Diese Gründe müssen detailliert untersucht werden. Vielleicht sind die Gründe für die verschiedenen Reifenschäden auch unterschiedlicher Natur, wir wissen es noch nicht.»

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