Jonathan Rea winkt ab: «Will nichts davon wissen!»
Jonathan Rea
Gewinnt Jonathan Rea den ersten Superbike-Lauf heute in Magny-Cours, hat er mindestens 125 Punkte Vorsprung, wäre damit uneinholbar und zum dritten Mal in Folge Weltmeister. Das schaffte nicht einmal Carl Fogarty, der mit vier Titeln der erfolgreichste Superbike-WM-Pilot ist.
Die Weltmeister-T-Shirts sind gedruckt, eine kleine Party für Samstagabend ist geplant. Was wurde noch für den möglichen Titelgewinn vorbereitet? «Ich weiß es nicht genau. In die Vorbereitungen wollte ich nicht involviert sein. Als ich meinen ersten Titel in Jerez holte, ging es schon vor den Rennen um die Party und die Planung. Ich war mental nicht bei der Sache und schaffte es nicht einmal aufs Podest, weil ich zu viel über den Titel nachdachte. Darum bat ich, dass ich aus der Planung und dem Marketing herausgehalten werde», wiegelte Rea zunächst ab.
Doch dann verriet der Nordire: «Es wurde ein Flugzeug organisiert, das uns am Sonntagabend direkt nach Belfast bringt. Dort empfängt mich am Flughafen eine große Gruppe von Journalisten. Am Sonntagabend ist dann noch einiges in Belfast geplant.»
Gelingt Rea der Paukenschlag nicht gleich im ersten Rennen, kann er in Magny-Cours auf seinen Verfolger Tom Sykes bis zu 20 und auf Chaz Davies (Ducati) bis zu 35 Punkte einbüßen und wäre trotzdem vorzeitig Weltmeister.
Hilft es, dass du schon zwei Mal in dieser Situation warst? «Ja, das hilft wirklich, um ehrlich zu sein. Ich weiß, wie ich gewinnen kann. Natürlich muss ich noch rausgehen und das ohne Probleme umsetzen. Motocross fahren ließ ich diese Woche sein und beim Rennrad fahren war ich vorsichtig. Wenn wir so weitermachen und auf dem Podest stehen, dann klappt es an diesem Wochenende», weiß Rea, der in den bisherigen 20 Rennen nur einmal nicht auf dem Podium stand. «Ob ich Erster oder Zweiter werde, ist nicht so wichtig. Ich darf nur keinen Fehler machen. Wie ich damit umgehen würde, wenn der Titelkampf erst im letzten Rennen entschieden würde, weiß ich nicht. Das wäre für beide Fahrer sehr nervenaufreibend. Mein Ziel ist immer, nicht in diese Situation zu kommen. Mit meinem Vorsprung befinde ich mich in einer guten Lage. Erst als ich hier mit ein paar Marketing-Leuten sprach, habe ich zum ersten Mal darüber nachgedacht, was in Magny-Cours alles passieren kann. Jetzt denke ich, dass wir es schaffen können. Von zuhause erhalte ich sehr viel Unterstützung. Ich mache das nicht nur für mich und Kawasaki, sondern auch für Nordirland.»
«Eigentlich dachte ich, dass ich den Titel erst in Jerez holen werde», lachte Rea. «Deshalb reisen nun sehr viele Fans und Freunde nach Jerez. Meine Mutter und mein Bruder kommen aber hierher. Das ist sehr schön für mich. Wir müssen abwarten, noch ist nichts entschieden», mahnt Rea.