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Konzessionspunkte in SBK: Was sich dahinter verbirgt

Kolumne von Ivo Schützbach
Das neue System mit den Konzessionspunkten in der Superbike-WM unterscheidet sich deutlich von jenem in der MotoGP-Klasse. Das Ergebnis ist dasselbe: Erfolglose Hersteller können aufholen.

Im Frühjahr 2015 haben die Grand Prix Commission und das Hersteller-Bündnis MSMA für die MotoGP-Jahre 2015, 2016 und 2017 «concession points» eingeführt und Neueinsteiger wie Aprilia, Suzuki und KTM als «concession teams» deklariert.

Diese Konzessions-Punkte (oder Zugeständnis-Punkte) werden allen Herstellern zugestanden, die in den Jahren 2013, 2014 und 2015 kein MotoGP-Rennen im Trockenen gewonnen haben.

Die Kriterien, wie man diese Vorteile (neun statt sieben Motoren, keine Testbeschränkungen, Motorenentwicklung nicht eingefroren) wieder verliert, sind vorgeschrieben. Sie gehen bei insgesamt sechs Konzessionspunkten verloren.

So werden diese Punkte verteilt:

Erster Platz: 3 Konzessions-Punkte
Zweiter Platz: 2 Konzessions-Punkte
Dritter Platz 1 Konzessions-Punkt

Gleiche Punkte, anderer Gedanke

Ab 2018 wird es auch in der Superbike-WM Konzessionspunkte für Podestplätze geben, mit diesen wird aber gänzlich anders verfahren.

In die Wertung geht jeder Fahrer ein, nach drei Events wird geschaut, wie viele Konzessionspunkte jeder Hersteller hat. Hat ein Hersteller neun Punkte weniger als der Beste, darf er alle Teile aus der Liste der Konzessionsteile austauschen.

Jeder Hersteller muss eine Liste mit Konzessionsteilen einreichen, diese werden erst nach Kontrolle durch den Technischen Direktor des Motorrad-Weltverbands FIM für die Superbike-WM erlaubt.

Die Liste besteht aus acht Teilen wie Ventilfedern oder Nockenwelle, jedes Teil ist mit einem Kostendeckel versehen und muss innerhalb zehn Wochen lieferbar sein.

Die Konzessionsteile können vom Hersteller direkt oder von einem Zulieferer kommen. Ausschlaggebend ist, dass sie homologiert sind. Um Betrug vorzubeugen, müssen diese Teile mit Zeichnungen (unter Angabe aller Dimensionen), Fotos und Seriennummern eingereicht werden, um so eindeutig identifizierbar zu sein.

Jeder Hersteller, der zum Ende der Saison 36 oder mehr Konzessionspunkte Rückstand auf den Besten hat, darf für die folgende Saison alle seine Konzessionsteile updaten.

Führt ein Hersteller die Liste mit den Konzessionspunkten permanent an, oder sind andere Hersteller immer unter neun Punkten Rückstand zum Führenden, ist die Motorentwicklung eingefroren.

Mehr Chancen, bessere Show

«Wenn es eine Entwicklungsfreiheit gibt», so Gregorio Lavilla, Sport-Direktor der Superbike-WM, «dann nützen diese Hersteller oder Teams mit mehr Ressourcen auch. Das führte dazu, dass die Abstände größer und größer wurden. Die Konzessionspunkte werden dafür sorgen, dass die Hersteller ihre Maschinen nur noch bedingt verändern können.»

Der Ex-Rennfahrer weiter: «Eines unserer Ziele ist, die Kosten zu kontrollieren. Die Meisterschaft muss leichter zugänglich werden und zwischen den Herstellern und Teams sollte mehr Gleichheit herrschen. Zugleich wollen wir so nahe wie möglich an den Maschinen dran bleiben, welche die Hersteller verkaufen. Es wird auch weiterhin der beste Fahrer mit dem meisten Talent gewinnen. Teams ohne Werksunterstützung werden zukünftig bessere Chancen haben, das wird die Show verbessern.»

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