Sylvain Guintoli lässt Kawasaki Puccetti abblitzen
Sylvain Guintoli entschied sich gegen das Puccetti-Team
Teamchef Manuel Puccetti hatte einen ambitionierten Plan für die Superbike-WM 2018. Er wollte zwei Kawasaki ZX-10RR einsetzen, auf einer Eigengewächs Toprak Razgatlioglu, auf der anderen Maschine Leon Haslam.
Nachdem ihm der Engländer eine Abfuhr erteilte und seinen Vertrag mit Kawasaki für die Britische Meisterschaft verlängerte, setzte Puccetti auf Sylvain Guintoli, der von Anfang an sein Plan B war.
Der Weltmeister von 2014 kam in Jerez und Doha als Ersatz für den verletzten Randy Krummenacher zum Einsatz und eroberte einen sechsten und drei achte Plätze.
Während des Katar-Wochenendes bat Guintoli Puccetti zweimal um eine Verlängerung der gesetzten Deadline, der Franzose war hin und her gerissen in seiner Entscheidung. «Einerseits möchte ich gerne weiterhin Rennen fahren, andererseits ist das Angebot als MotoGP-Testfahrer für Suzuki verlockend», sagte der 35-Jährige Samstagnacht. «Wenn ich mich für die Superbike-WM entscheide, dann kommt nur das Puccetti-Team in Frage. Ein gutes Team, das nächstes Jahr noch besser dastehen wird.»
Puccetti setzte ihm Sonntag als letzte Frist.
Nun ist die Entscheidung gefallen: Guintoli erteilte Puccetti eine Abfuhr. Wohl auch aus monetären Gründen.
«Sylvain wird 2018 nicht für mein Team fahren, ich setze nur ein Motorrad mit Toprak ein», teilte der Teamchef SPEEDWEEK.com mit.
Mit dieser Entscheidung sind auch die Träume einiger anderer Piloten geplatzt, die darauf spekuliert haben, im Fall von Guintolis Absage zum Zug zu kommen.
Für Promoter Dorna ist es ebenfalls ein herber Schlag: Die spanische Agentur braucht unbedingt einen starken Franzosen im Feld, um ein Zugpferd für den Event in Magny-Cours zu haben. Jetzt wird Druck ausgeübt, dass der arbeitslose MotoGP-Pilot Loris Baz in einem Team unterkommt. Doch außer Althea BMW und Red Bull Honda bieten sich dem Fünften der Superbike-WM 2014 keine erfolgversprechenden Möglichkeiten.