Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Erst die Hälfte des Geldes für drittes Honda-Team fix

Von Ivo Schützbach
Honda-Teamchef Simon Buckmaster

Honda-Teamchef Simon Buckmaster

Beim Auftakt der Supersport-WM in Australien landete die beste CBR600RR nur auf Rang 8. Simon Buckmaster, Eigentümer des erfolgreichsten Honda-Teams der letzten Jahre, denkt über die Superbike-WM nach.

Vier Yamaha vorne, dann Maschinen von Triumph und Kawasaki – keine Honda in den Top-7. Erst auf Platz 8 kam Kyle Smith (Team Lorini) als bester Fahrer auf einer CBR600RR ins Ziel, Niki Tuuli aus dem Team CIA Landlords Insurance strandete auf Platz 11.

Honda hat den Verkauf der CBR600RR in Europa mangels Nachfrage für den Straßenverkehr eingestellt, Honda Motor Europe konzentriert sich mit seinem Engagement auf die Teams Red Bull und Triple-M in der Superbike-WM und interessiert sich für die beiden Supersport-Klassen nur am Rande.

SPEEDWEEK.com sprach mit Simon Buckmaster (CIA Landlords Insurance), dem Eigentümer des erfolgreichsten Honda-Teams der letzten Jahre. Zwar gewann der ehemalige Rennfahrer mit keinem seiner Piloten den Supersport-WM-Titel, wurde mit Eugene Laverty und Jules Cluzel aber mehrfach Vizeweltmeister.

Seit Jahren spricht Buckmaster davon mit seinem Team und Honda in die Superbike-WM aufzusteigen, bisher konnte er aber nie das dafür notwendige Budget auftreiben.

Simon, macht es in der Supersport-WM noch Sinn, weiterhin auf Honda zu setzen?

Niki Tuuli hatte auf Phillip Island immer Probleme, auch letztes Jahr auf der Yamaha. Man darf auch nicht vergessen, dass Jules Cluzel die Weltmeisterschaft letztes Jahr auf unserer Honda hätte gewinnen müssen, seither hat sich nichts geändert. Bei den Testfahrten in Jerez war Tuuli sehr schnell, die Honda macht keinerlei Probleme. An seinem Tag kann der beste Fahrer auf einer Kawasaki, Yamaha oder Honda ohne Frage gewinnen, kein Problem. Wenn es MV Agusta ins Ziel schafft, können auch sie gewinnen. Raffaele De Rosa ist ein sehr guter Fahrer.

Die Yamaha ist kein neues Motorrad, sondern nur ein Upgrade. Unsere Situation hat sich gegenüber letztem Jahr also nicht verändert. Es ist auch so, dass uns Honda Motor Europe weiterhin unterstützt.

Du erwägst keinen Markenwechsel, obwohl Honda keine neue CBR600RR mehr bringen wird?

Man weiß nie, was in drei oder fünf Jahren kommt.

Mein Ziel war schon immer, dass mein Team Superbike-WM fährt. Dafür müssen aber die Voraussetzungen stimmen.

Mit Triple-M hat Honda bereits ein Satelliten-Team. Du würdest nicht die Unterstützung wie Triple-M oder Red Bull erhalten?

Erinnere dich: Früher hatten Honda und Yamaha in der Supersport-WM mehr als ein Team, das sie unterstützten. Honda unterstützte sogar mehr als zwei Teams. Warum sollten wir kein weiteres Honda-Satelliten-Team sein? Natürlich könnten wir das sein. Ten Kate ist kein Werksteam.

Mir bereitet es Vergnügen, in der höchstmöglichen Kategorie zu fahren. Könnten wir, wären wir in der MotoGP-WM. Wir sind ein gutes Team. Und wenn du heute jemanden bei Honda Motor Europe oder sogar HRC fragst, werden sie dir nicht sagen, was sie in zwei, drei oder fünf Jahren machen. Uns bleibt nur, aus der aktuellen Situation das Beste zu machen und Weichen für die Zukunft zu stellen.

Gehen die neuen technischen Vorschriften der Superbike-WM für dich als Chef eines Privatteams in die richtige Richtung?

Meine Lösung wäre eine andere: Man nehme die Supersport-Regeln plus eine Einheitselektronik, so wie es in der Britischen Superbike-Meisterschaft gemacht wird. Dann hätten wir eine sehr ausgeglichene Meisterschaft zu überschaubaren Kosten.

In der Supersport-WM kann jedes Team, das seine Aufgaben ordentlich erledigt, konkurrenzfähig sein. Mit diesen Regeln in der Superbike-WM hätten wir den gleichen Effekt.

Sollte sich die Honda zu einem siegfähigen Motorrad entwickeln, ist die Superbike-WM mit den jetzigen Regeln dann interessant für dich?

Unter den richtigen Voraussetzungen mit einem ordentlichen Budget, warum nicht?

Ich hielt die Honda nie für ein schlechtes Motorrad. Ich wusste immer, dass das Bike mit dem richtigen Fahrer, Leon Camier ist ein unterbewerteter und sehr, sehr guter Fahrer, konkurrenzfähig sein kann. Das kann man jetzt sehen.

Wie viel Budget brauchst du für die Superbike-WM?

Ungefähr das Doppelte wie für die Supersport-WM.

Genügend Budget aufzutreiben, um einen guten Job zu erledigen, ist immer schwierig. Auch für die Supersport-WM. Aber wir arbeiten daran und geben unser Bestes. Ob das reicht, um unser Ziel erreichen, kann ich nicht sagen.

Wann musst du bezüglich 2019 die Entscheidung treffen?

Je früher, desto besser.

Eine Entscheidung kann ich aber erst treffen, wenn ich das Budget kenne.

Wenn ich eine Honda in der Superbike-WM einsetzen möchte, sollte mich das vor keine größeren Schwierigkeiten stellen. Ich pflege eine enge Beziehung zu Honda UK. Was das Chassis betrifft, sind das BSB- und das Red-Bull-Bike sehr ähnlich.

Die endgültige Entscheidung kann ich relativ spät treffen, weil ich leichten Zugang zu den notwendigen Teilen habe.

Ist es realistisch, dass wir dein Team 2019 in der Superbike-WM sehen?

Es ist mein Wunsch.

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