Marco Melandri (8./Ducati): «Ich begreife es nicht»
Noch in der Startaufstellung merkte man Marco Melandri eine gewisse Unzufriedenheit an. Vielleicht ahnte er bereits, was im Rennen auf ihn zukommt.
Konnte sich der WM-Leader zu Beginn des Rennens noch im Führungsfeld beteiligen, musste er bald nachlassen. Nach und nach wurde er von anderen Piloten überholt und überquerte letztlich als Achter die Ziellinie. Sogar Eugene Laverty (Aprilia) und Jordi Torres (MV Agusta) waren ihm gegen Rennende schon dicht auf den Fersen.
«Es ist jedes Rennwochenende dasselbe Problem», so ein genervter Melandri. «Auf den Geraden wird die Maschine ab dem vierten Gang extrem unruhig, mich schüttelt es richtig durch. Durch das enorme Chattering kann ich kaum vernünftig bremsen. Ich muss ständig nachpumpen, da ich durch das wilde schlagen keinen brauchbaren Bremsdruck zustande bekomme. Das ist richtig gefährlich und nimmt mir das Vertrauen. Auf den schnellen Geraden bleibt mir kaum anderes übrig, also vom Gas zu gehen. Das kostet mir aber pro Runde in etwa drei Zehntelsekunden. So kann man nicht konkurrenzfähig sein.»
Der kleine Italiener kämpft schon länger mit dieser Situation. Die Basisabstimmung seiner Ducati Panigale gleicht jener von Chaz Davies und Xavi Fores. Auf seine Statur oder seinen Fahrstil will er die Probleme allerdings nicht abschieben. «Ich verstehe nicht, woher diese Probleme kommen», so Melandri weiter. «In den ersten Sessions eines Rennwochenendes zeigen sich diese Symptome nicht. Doch von einem Rollout zum nächsten werden die Probleme schlimmer und wir haben keine Erklärung woher diese kommen und warum das nur bei mir Auftritt. Das ist enorm frustrierend, da die Lösungsfindung sehr schwer ist.»
Melandri führt die Superbike-WM zwar noch an, sein Vorsprung ist aber auf zwei Punkte geschmolzen: «Das ist mir nicht wichtig. Ich will einfach gute Rennen zeigen und diese schwierige Situation in den Griff bekommen.»