Red Bull Honda: Steht Leon Camier das Rennen durch?
Leon Camier
Vier Wochen nach seinen fünf gebrochenen Rippen in Aragón Mitte April, wagte Leon Camier in Imola das Comeback. Wegen Atemnot, Schmerzen und mangelnder Kraft musste der Engländer nach FP2 die Segel streichen. In Donington Park geht es ihm zwei Wochen später zwar besser, aber bei weitem nicht gut, wie der Red-Bull-Honda-Pilot SPEEDWEEK.com nach Platz 13 und 1,414 sec Rückstand verriet.
Leon, wie fühlst du dich nach den drei Freitag-Trainings?
In einigen Punkten okay. Die Rundenzeiten sind nicht so schlecht, ich hatte einen gewissen Fluss. Aber je mehr ich attackiere und pushe, umso schlechter wird es. Ich fahre nicht gut, bin bei Richtungsänderungen nicht präzise und habe nicht genügend Kraft. Auch auf der Bremse bin ich nicht ausgesprochen gut. Ich komme klar, auch wenn ich nicht so schnell bin, wie ich es gerne wäre. Die meiste Zeit lag ich in den Top-10, unter den Umständen ist Platz 13 nicht schlecht.
Hältst du die Renndistanz durch?
Ich weiß es nicht. Mal sehen, wie es mir Samstagmorgen geht. Ich nehme es Session für Session, der Rennarzt checkt mich Samstagmorgen noch einmal durch.
Im ersten Stint von FP3 fuhr ich einige Runden, im zweiten nur noch sechs am Stück und im dritten zwei. Meine Probleme wurden mit jeder Runde mehr – leicht wird es nicht.
Ich verstehe, dass du es versuchen willst. Nur so kannst du wissen, wo du gesundheitlich stehst. Aber wäre es nicht umsichtiger, dich richtig auszukurieren, bevor du wieder Rennen fährst?
Das ist richtig. Aber so lange ich es nicht versuche, weiß ich es nicht.
In Imola hatte ich nicht das Gefühl, dass ich gescheit fahren kann. Dieses Wochenende fühle ich mich besser, ich bin nur nicht schnell. Gut ist, dass es sich nicht mehr gefährlich anfühlt, für mich und meine Gegner.
Ich muss einen Weg finden, wie ich leichter schneller fahre.
Wenn ich mich entschließe das Rennen zu bestreiten, dann fahre ich es auch zu Ende. Es wäre sinnlos zu starten, ein paar Runden zu fahren und dann an die Box zu kommen. Das wäre viel Risiko für nichts.
Problematisch ist: Wenn ich weit hinten starte, dann muss ich gegen Leute kämpfen, die ich nicht so gut kenne. Und vielleicht riskieren sie mehr und versuchen mich zu schlagen. Das ist keine Lage, in der ich sein will. Aber so ist es eben.
Gibt es eine realistische Chance, dass du es in Superpole 2 schaffst, wo die Startplätze 1 bis 12 ausgefahren werden?
Das wird schwer.
Auf dieser Strecke muss man pushen. Aber vor allem im letzten Sektor fehlt es mir an Kraft und ich habe zu große Schmerzen, um präzise fahren zu können. Ich kann nicht atmen und halte deswegen die Luft an. So wird es schwierig, das Rennen zu Ende zu fahren, das ist sicher.