Paolo Ciabatti (Ducati): «Idealfall Davies, Melandri»
Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti
Es gibt zwei Streitpunkte in den Verhandlungen von Ducati und seinen Werksfahrern Chaz Davies und Marco Melandri. Die Piloten wissen nicht, wie schlagkräftig die neue V4 sein wird, vor Vertragsverlängerung dürfen sie die 1000-ccm-Maschine auch nicht testen.
Und Ducati möchte für die Superbike-WM-Piloten kein höheres Grundgehalt zahlen, als sie es für Danilo Petrucci in der MotoGP-WM tun.
Bei Davies deutet alles darauf hin, dass er sich nach fünf Jahren mit Ducati für weitere zwei mit dem Hersteller aus Bologna einigen wird. Melandri verhandelt mit Yamaha über eine dritte Werksmaschine im neuen Satelliten-Team von Mirko Giansanti (GRT), es ist jedoch schwer vorstellbar, dass er dort gleich viel verdienen würde wie bei Ducati.
Sollte einer der zwei jetzigen Stammfahrer abwandern und man sich gegen Junior Michael Ruben Rinaldi entscheiden, dann machen sich Piloten wie Eugene Laverty, Tom Sykes, Javier Fores und Scott Redding Hoffnungen.
SPEEDWEEK.com sprach mit Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti.
Paolo, gibt es Neuigkeiten, was die Fahrer für Superbike-WM 2019 betrifft?
?Nein, im Idealfall möchten wir mit Chaz Davies und Marco Melandri weitermachen. Die Gespräche mit beiden Piloten haben begonnen.
Jetzt müssen wir abwarten, ob ihre Erwartungen in punkto Gage zu unserem Budget passen. ?
Man weiß, dass wir die Fahrerverpflichtungen gemeinsam mit Sponsor Aruba treffen. Klar, es ist ein Werksteam, aber wir teilen uns die Verantwortung mit Aruba, auch bei der Fahrerwahl.
?Wir sind glücklich mit beiden Piloten. Wir sind auch glücklich mit den Fortschritten von Michael Rinaldi, unserem jungen Fahrer, der Superstock-Champion ist und in diesem Jahr die europäischen Superbike-WM-Rennen bestreitet.
Ich vermute, dass wir in den nächsten zwei Wochen bei den Fahrern zu einer Entscheidung kommen.
Erwartest du mit der V4-Ducati nächstes Jahr auf Anhieb ähnliche Ergebnisse wie 2018 mit der 1200-ccm-V2-Panigale?
Wir hoffen auf bessere Ergebnisse.
Die Panigale leistet außergewöhnliche Dienste, wenn man bedenkt, dass sie sich in ihrem letzten Jahr des konkurrenzfähigen Rennsports befindet. Wir haben sie weiterentwickelt; aber du kommst zu einem Punkt, an dem du dich auf das neue Motorrad konzentrieren musst.
Das neue Motorrad hat extrem viel Potenzial, die V4 wird sehr konkurrenzfähig sein. Aber natürlich haben wir noch Entwicklungsarbeit vor uns.
?Könnte die V2-Panigale nächstes Jahr noch von einem Kundenteam eingesetzt werden??
Ja, die Homologation läuft noch nicht aus. Aber ich bezweifle, dass die Panigale 2019 in der WM zu sehen sein wird.
Erstens haben wir mit Barni nur ein SBK-Kundenteam. Und da die V4 auf dem Papier schlagkräftiger sein sollte, sprechen wir bereits mit Barni. Dieses Team wird nächstes Jahr voraussichtlich auf die V4-Maschine umsteigen.