Kein Top-5 in Villicum: Was lief bei Yamaha schief?
Michael van der Mark hat eine gute Chance verpasst, um zu WM-Rang 2 aufzuschließen
Yamaha hat in der Superbike-WM 2018 den Durchbruch geschafft und kämpft mit Michael van der Mark um die Vize-Weltmeisterschaft. Zwei Siege fuhr der Niederländer in Donington ein, einen weiteren Alex Lowes in Brünn.
An solchen Ergebnisse war beim Debüt der seriennahen Motorradweltmeisterschaft in Südamerika auf dem Circuito San Juan Villicum aber nicht zu denken. «Ich werde um das Podium kämpfen», kündigte zwar Lowes vollmundig an, doch im ersten Rennen waren die Top-3 für den Yamaha-Piloten schnell außer Sichtweite.
Statt nach vorne, musste er sich nach hinten orientieren. In Runde 2 noch auf Platz 4, wurde er in Folge von Eugene Laverty (Aprilia), Chaz Davies (Ducati), Toprak Razgatlioglu (Kawasaki) und Xavi Fores (Ducati) überholt. Und sein Pata Yamaha Teamkollege Michael van der Mark kam ihn in der letzten Runde auch bedrohlich nahe. Weil Davies in Runde 13 stürzte, kreuzte Lowes mit 15,597 sec Rückstand als Siebter die Ziellinie.
«Ein frustrierendes Rennen – ich hatte einfach nicht den Speed», gab der 28-Jährige zu. «Der Hinterreifen war schnell verschlissen, normalerweise schaffe ich es sonst gut, den Reifen bis zum Schluss am Leben zu halten. Wir waren in allen Session schnell, im Rennen haben wir aber irgendwie den Schwung verloren. Weil die Strecke weiter immer besser wurde, wurden alle schneller als noch in den Training. Ganz klar, wir haben für das zweite Rennen mehrere Baustellen.»
Nach hinten orientieren muss sich der Brite (WM-Sechster) nun auch in der Gesamtwertung. Auf Xavi Fores (Ducati) hat er nur noch 15 Punkte Vorsprung. Für den zweiten Superbike-Lauf am Sonntag rückt Lowes auf Startplatz 4 nach vorne.
Obwohl Superpole (11.) und das erste Rennen (8.) auch für Michael van der Mark nicht das erhoffte Ergebnis brachte, kam der Niederländer im Rennen immer besser in Fahrt. Van der Mark lag in Runde 3 bereits fünf Sekunden hinter Lowes, nach 20 Runden jedoch nicht einmal mehr eine Sekunde.
«Es ist nie gut, aus der vierten Reihe in ein Rennen starten zu müssen. Auf einer Strecke wie in Argentinien, wo nur die Ideallinie Grip bietet, ist das ein umso größeres Problem», hielt der 25-Jährige fest. «Mein Start war eigentlich recht gut, wegen eines Schaltproblems habe ich dann aber wieder einiges verloren. Als ich freie Fahrt hatte, konnte ich immer schneller fahren und die Lücke zur Gruppe vor mir zufahren. Am Ende fuhr ich starke Rundenzeiten. Mit ein paar kleinen Verbesserungen kann ich im zweiten Rennen in die Top-5 fahren.»
Als Achter in Lauf 1 wird van der Mark Startplatz 5 in der zweiten Reihe zugeteilt. Weil der WM-Zweite Chaz Davies stürzte, verkürzte der Yamaha-Pilot seinen Rückstand auf nur noch 18 Punkte. Mit einem Top-3-Ergebnis, wie zuletzt regelmäßig, hätte van der Mark den Vorsprung egalisiert.