Erstaunlicher Tommy Bridewell: Punkte beim WM-Debüt
Mit Hector Barbera hatte Tommy Bridewell keine Mühe
Wie viel Pech kann ein Mensch haben? Ein Beispiel dafür ist Eugene Laverty, der sich bei seinem Sturz im ersten freien Training am Freitagmorgen im Autodromo Enzo e Dino Ferrari nicht nur ein Handgelenk, sondern gleich beide gebrochen hat. Man mag es sich nicht vorstellen, wie mühselig die nächsten Wochen mit zwei eingegipsten Unterarmen für den Nordiren sein werden.
Laverty wurde am Samstag in Barcelona vom berühmten Chirurgen Dr. Mir operiert, verfolgte auf seinem Smartphone vorher aber noch den ersten Lauf der Superbike-WM. Er sah seinen Ersatz auf der Go Eleven Ducati als Zwölfter ins Ziel brausen. Am Sonntag verpasste Tommy Bridewell im Superpole-Race als Elfter die Punkteränge.Trotz Dauerregen wollte Bridewell unbedingt den zweiten Lauf fahren – er rechnete sich einiges aus!
«Es war echt ein Jammer, dass das Rennen abgesagt wurde. Ich wollte aufs Podium fahren», meinte der 30-Jährige, der in der BSB mit der V4R in Oulton Park bereits zwei Podestplätze einfahren konnte. «Wirklich schade, trotzdem war es für mich eine fantastische Erfahrung. Mit meiner Performance im Sprintrennen war ich absolut zufrieden. Nach einigen Änderungen fühlte ich mich wesentlich besser und konkurrenzfähiger. Mit etwas mehr Zeit auf dem Motorrad, könnte ich garantiert noch schneller werden. Hoffentlich kann ich weitere Rennen für das Team fahren.»
Unwahrscheinlich ist es nicht, dass Go Eleven für Jerez in einem Monat noch einmal mit einem Ersatz für Laverty antreten muss. Bridewell hat dafür eine guten Eindruck hinterlassen und wäre verfügbar. «Tommy hat uns überrascht», staunte Teammanager Dennis Sacchetti. «Erst am Samstag aus Motorrad zu steigen und am selben Tag ein Rennen zu fahren, erfordert Mut. Dazu wurde er Zwölfter, davor ziehe ich meinen Hut.»
Übrigens: Bridewell kannte die Piste in Imola von einem weiteren Feuerwehreinsatz. 2013 pilotierte er für das Lorini-Team in der Supersport-WM eine Honda CBR600RR.