Ändert der neue Tank alles? Melandri schöpft Hoffnung
Marco Melandri fuhr in Imola hinterher
Marco Melandri ist in der Zwickmühle: Während die Yamaha-Werksfahrer Alex Lowes und Michael van der Mark regelmäßig aufs Podest fahren und in der WM-Wertung hinter Alvaro bautista (Ducati) und Jonathan Rea (Kawasaki) auf den Rängen 3 und 4 liegen, und auch Rookie Sandro Cortese konstant in die Top-10 fährt, strauchelt der 36-Jährige.
«Nur Melandri hat Probleme, das Motorrad funktioniert», spotten die beiden Werksfahrer.
Trotzdem profitieren auch sie gerne zu, wenn Melandri bei Yamaha mit neuen Ideen vorstellig wird und so die Entwicklung der R1 vorantreibt.
«Keiner von ihnen zeigt den Weg auf, in den Yamaha gehen muss», hielt Melandri im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Nur ich frage nach spezifischen Dingen. Alle sagen, dass das Motorrad verbessert werden muss. Aber wo und wie und warum – das sage nur ich. Ich habe an Tag 1 auf dem Motorrad erklärt, in welchen Bereichen Fortschritte erzielt werden können. Es ist auch nicht so, dass ich Yamaha sage, dass sie meine Ideen für alle umsetzen müssen. Ich schildere ihnen lediglich was ich brauche, um schneller zu sein. Dann bekomme ich aber zu hören, dass auch die anderen Fahrer die Teile haben wollen und ich deshalb warten muss, bis die Sachen für alle gefertigt sind.»
Ende Mai testet Yamaha, dann auch erstmals mit dem Team Ten Kate und Loris Baz, neben Ducati, Kawasaki und BMW zwei Tage in Misano.
«Beim letzten Test in Magione konnten wir Verbesserungen für langsame Kurven finden und Erkenntnisse sammeln, wie wir mit gewissen Problemen umzugehen haben», erzählte Melandri. «Wir konnten Sachen probieren, für die wir während der Rennwochenende keine Zeit hatten. Jetzt haben wir konkrete Vorstellungen, in welche Richtung wir müssen. Es sieht so aus, als würden alle für Misano den neuen, kleineren Tank bekommen. Ich glaube nicht, dass wir meine Situation dadurch grundlegend ändern können. Aber vielleicht führen kleine Fortschritte dazu, dass ich am Ende auf deutlich bessere Ergebnisse komme. Wenn du in allen Bereichen schlecht bist, und in allen Bereichen besser wirst, kann das viel ausmachen.»
Der Mann aus Ravenna abschließend: «In Imola fühlte ich mich in keinem einzigen Bereich wohl, ich strauchelte auf ganzer Linie. Das Motorrad lässt sich nicht abbremsen, es schiebt in den Kurven übers Vorderrad und es lässt sich beim Loslassen der Bremse schlecht lenken. Die Kraftentfaltung ist zu aggressiv, ich habe zu viele Wheelies. Und sobald ich neue Reifen benütze, wird alles noch schlimmer. Ich bin immer mit gebrauchten Reifen am schnellsten.»