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Loris Baz nach BMW-Jahr: «Yamaha richtiges Rennbike»

Von Ivo Schützbach
Loris Baz auf der Ten-Kate-Yamaha

Loris Baz auf der Ten-Kate-Yamaha

Der Franzose Loris Baz drehte trotz meist nasser Strecke in Misano am Mittwoch über 80 Runden mit der Yamaha R1 seines neuen Superbike-WM-Teams Ten Kate Racing und fuhr auf Augenhöhe mit Sandro Cortese.

In 1:36,9 min blieb Loris Baz bei seinem Yamaha-Debüt auf dem Misano World Circuit nur 1,2 sec hinter der Zeit seines Markenkollegen Alex Lowes, der als Zweiter 0,2 sec auf die Bestzeit von Kawasaki-Star Jonathan Rea (1:35,5 min) verlor. Er fuhr beinahe gleich schnell wie Sandro Cortese und nahm dessen GRT-Kollege Marco Melandri fast eine Sekunde ab.

Entsprechend zufrieden war der Franzose nach dem ersten von zwei Testtagen in Misano. «Das war wie mit einer neuen Freundin, das musst du genießen», grinste Baz im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Das war der Tag, auf den alle im Team so lange gewartet haben. Obwohl es ab und zu regnete und wir keine idealen Bedingungen hatten, erledigten wir gute Arbeit. Das war wichtig, weil wir uns um so viele Details wie die Positionen der Fußrasten, des Schalthebels und des Lenkers zu kümmern hatten. Das haben wir alles am Mittwochmorgen im Regen erledigt, letztlich fuhr ich über 80 Runden – ich bin zurück in der Schule.»

«Die letzten zwei Stunden trocknete es ab, als ich das erste Mal auf Slicks hinausfuhr, war die Strecke noch halb nass», schilderte Baz. «Die Strecke wurde immer besser, ganz trocken war sie aber nie.»

Der 26-Jährige fand nach der Saison 2017 keinen Platz mehr in der MotoGP-Klasse und kehrte in die Superbike-WM zurück, in welcher er von 2012 bis 2014 für Kawasaki 14 Podestplätze und zwei Siege eroberte. Tragfähige Vergleiche kann er wegen der vielen technischen Regeländerungen in den letzten Jahren nur zu seiner 2018-BMW aus dem Althea-Team anstellen.

«Die Yamaha ist eine Rennmaschine», hielt Baz fest. «Mit der BMW hatten wir das ganze letzte Jahr Schwierigkeiten, weil sie zu nahe an der Serienmaschine war. Die Yamaha funktioniert wie eine Rennmaschine, die Elektronik, die Traktionskontrolle, alles. Das ist der größte Unterschied. Man sieht sofort, wie viel Arbeit Yamaha in den letzten Jahren in dieses Motorrad gesteckt hat, es verfügt über sehr viel Potenzial. Es ist nicht wie damals, als das Motorrad neu war, heute hat es keine wirklichen Schwachstellen mehr.»

Reicht das Potenzial der R1, um die Lücke zum überragenden WM-Leader Alvaro Bautista auf seiner Ducati V4R und Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) zu schließen? «So nahe wie dieses Jahr waren die anderen an Johnny noch nie dran», überlegte Baz. «Yamaha hat die Lücke zu ihm deutlich verringert, aber es gibt noch einiges zu tun. Man darf aber auch nicht vergessen, dass er ein starker Fahrer ist. Zu Ducati aufzuholen, wird nicht einfach. Sie haben eine sehr starke Maschine, aber auch einen super Fahrer – ihr Paket ist außerordentlich gut. Wie viel wirklich in der Yamaha steckt, kann ich noch nicht sagen, ich bin mit dem Motorrad noch nicht am Limit. Meine Rundenzeiten waren okay, ich habe aber nicht gepusht, weil ich das Bike erst kennenlernen muss. Und ich muss erst wieder das Gefühl finden, letztmals saß ich im Oktober in Katar auf einem Motorrad. Wo wir wirklich stehen, werden wir erst in Jerez sehen.»

Zeiten Superbike-Test Misano, Mittwoch:

Jonathan Rea, Kawasaki, 1:35,5 min
Alex Lowes, Yamaha, 1:35,7
Tom Sykes, BMW, 1:35,9
Leon Haslam, Kawasaki, 1:36,4
Michael van der Mark, 1:36,5
Sandro Cortese, Yamaha, 1:36,8
Loris Baz, Yamaha, 1:36,9
Markus Reiterberger, BMW, 1:37,3
Javier Fores, Honda, 1:37,7
Marco Melandri, Yamaha, 1:37,8
Yuki Takahashi, Honda, 1:39,0
Chaz Davies, Ducati
Alvaro Bautista, Ducati
Michael Rinaldi, Ducati
Samuele Cavalieri, Ducati
Niccolo Canepa, Yamaha
Jordi Torres, Kawasaki

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