Für Alvaro Bautista ist klar: Das war Absicht von Rea
Alvaro Bautista (li.) und Jonathan Rea
Zwischenfälle in der letzten Kurve der letzten Runde sind in Jerez legendär. Als Jonathan Rea (Kawasaki) im Kampf um Platz 3 Alex Lowes (Yamaha) abräumte und ins Kiesbett beförderte, sahen wir beileibe keine Premiere.
Rea beteuert, dass sein Manöver gegen Lowes ohne Vorsatz geschah. Natürlich sehen das einige Leute anders, unter ihnen der souveräne Sieger und WM-Leader Alvaro Bautista aus dem Ducati-Werksteam.
«Lowes war vorne, bremste in der Mitte der Strecke, Rea war außen, überschnitt die Linie und ließ die Bremse los, um ihn zu überholen», beschrieb Bautista die kontroverse Situation. «Für mich sah es so aus, als hätte er hart gebremst, um dann nach innen zu ziehen, dort ließ er die Bremse wieder los, um einen Platz gutzumachen. Ohne Rücksicht darauf, wo die Kurve beginnt. Es ging ihm nur darum zu überholen. Wenn du erst mal innen bist, kann der Gegner zwar einbiegen, aber da bist ja schon du. Also kracht es.»
«Solche Vorfälle muss die Rennleitung beurteilen», hielt der Spanier fest. «Solche Manöver haben wir in Jerez schon viele gesehen. Wenn so etwas nicht geahndet wird, dann macht das jeder. Du bist im Zweikampf, klar. Aber kämpfen ist eine Sache, und dann gibt es noch etwas außerhalb des Vertretbaren. Schwer zu sagen, ob das noch legal war, dafür habe ich zu wenige Aufnahmen gesehen.»
Wenn ein Fahrer eindeutig am Sturz eines anderen schuldig ist, sollte es dann nicht so sein, dass der Schuldige bestraft wird, fragte SPEEDWEEK.com nach.
«Die Rennleitung muss entscheiden, ob ein Fahrer schuldig ist», so Bautista. «Wenn einer schuld ist, muss er dafür eine Strafe erhalten. Wenn man sich so berührt, ist das nicht die korrekte Art zu überholen. Wir sahen schon viele solche Manöver in Jerez, bei denen niemand stürzte. Lowes ist gestürzt, dabei kann er sich verletzen. Wäre das gleiche Manöver ohne Sturz ausgegangen, ist es ein normaler Vorfall im Rennen. Bei einem Sturz sehe ich das anders. Wir sahen in der Vergangenheit weniger gefährliche Manöver und ein Fahrer wurde bestraft, weil ein anderer dabei stürzte. Stürzt keiner, kann der Vorfall noch so gefährlich gewesen sein, dann ist es kein Problem. Ein schwieriges Thema. Für mich ist das Manöver das Manöver und daraus ergibt sich eine Konsequenz. Deshalb muss die Bestrafung das Manöver selbst betreffen und nicht das Ergebnis daraus.»