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Bestrafung: Johnny Rea befürchtet einen Präzedenzfall
Auch wenn die Schuld am Sturz von Alex Lowes im ersten Superbike-Rennen in Jerez fraglos ist und sie Jonathan Rea inzwischen auch reumütig auf sich nimmt, hinterlässt die FIM-Entscheidung einen Beigeschmack.
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Im Fußball gibt es rote Karten, im Bahnsport muss ein Sturzverursacher laut Reglement disqualifiziert werden. Auf der Rundstrecke sind die Fronten oft nicht so eindeutig: Es tut sich eine Lücke auf, ein Fahrer fährt hinein, das Manöver geht schief und einer oder beide Piloten landen im Kiesbett. Im ersten Superbike-Rennen auf dem Circuito de Jerez sahen wir einen unterhaltsamen Kampf zwischen Jonathan Rea (Kawasaki) und Alex Lowes (Pata Yamaha) um Platz 3. In der letzten Kurve der letzten Runde setzte der Weltmeister zum finalen Angriff an: Lowes fuhr die Kurve mittig an, Rea bog nach innen, erwischte den Engländer am linken Arm, woraufhin dieser stürzte, ins Kiesbett rutschte und Rea hinter Bautista (Ducati) und van der Mark (Yamaha) als Dritter die Ziellinie kreuzte.
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Rea sprach anschließend von einem "normalen Rennunfall", von Lowes’ Teamkollege Michael van der Mark erhielt er unerwartete Bestätigung. Der überwiegende Teil des Fahrerlagers und der Fans sieht die eindeutige Schuld bei Rea, so auch das FIM WorldSBK Stewards Panel, in Jerez bestehend aus Gerry Bryce, Tamara Matko und Kendy Chan. Der erfolgreichste Superbike-WM-Pilot wurde von ihnen nach einem Protest von Yamaha-Partner Crescent Racing wegen "verantwortungsloser Fahrweise" vom dritten auf den vierten Platz zurückgestuft und musste im Sprintrennen am Sonntagmorgen vom letzten Startplatz losfahren. "Die ausgesprochene Strafe entspricht der Schwere des Vergehens", teilte die FIM mit. "Wir waren gezwungen die Entscheidung zu akzeptieren, weil es keine Möglichkeit gibt Einspruch dagegen einzulegen", erklärte Rea SPEEDWEEK.com. "Hätte ich mein Manöver nicht gemacht, wäre Alex nicht gestürzt. So ist das, wenn man es in Schwarz und Weiß sieht. Aber ich bin Rennfahrer. Und mein Renninstinkt sagte mir in dieser Situation, dass ich hinter Alex die Linie überschneiden und innen in die Lücke stechen muss. Unglücklicherweise berührten wir uns und er stürzte. Das war Racing, es gab keinen Vorsatz. Ich ging davon aus, dass ich diese Lücke nützen kann und nichts weiter passiert." "Die Bestrafung entspricht nicht meinem Vorhaben", ergänzte der 32-Jährige. "Mit der Entscheidung gegen mich wurde ein Präzedenzfall geschaffen. Mein Manöver gab es in dieser Kurve in Jerez schon oft und es wurde noch nie bestraft. Jetzt wurde ein Exempel statuiert. Deshalb hoffe ich, dass die FIM zukünftig gleiche Entscheidungen trifft. Die Offiziellen standen unter enormem Druck des Yamaha-Teammanagers, mir tut es wirklich sehr leid, wie dieses Rennen ausging. Menschlich gesprochen hätte ich keinen solchen Angriff gewagt. Aber ich bin Rennfahrer, ein vierfacher Weltmeister – und ich will auch in Zukunft solche Manöver fahren dürfen, wenn ich eine Lücke sehe."
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Rea abschließend: "Als ich mit den Offiziellen zusammensaß, hatten wir eine sehr ruhige und sachliche Unterhaltung. Ich kann die Fakten nicht ignorieren, ich zerstörte das Rennen von Alex, weil ich überholen wollte und es zu einer Berührung kam. Aber so ist der Rennsport, es gab keine böse Absicht dahinter. So ein Verhalten liegt nicht in meiner Natur. Ich habe Alex danach auf WhatsApp geschrieben, um die Wellen zu glätten. Er antwortete mir, dass er bei aller Frustration aus Rennfahrersicht verstehe, was passierte. Er war schon auf beiden Seiten eines solchen Vorfalls, es ist immer so, dass man mal austeilt und mal einsteckt."
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