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Jonathan Rea (Kawasaki): Nach dem Sieg an den Strand

Von Kay Hettich
Jonathan Rea ist Alvaro Bautista auf der Fährte

Jonathan Rea ist Alvaro Bautista auf der Fährte

Wie in Imola vermieste Kawasaki-Star Jonathan Rea Ducati auch das zweite Heimrennen in Misano. Der 4-Weltmeister machte mit zwei Siegen weitere Punkte auf WM-Leader Bautista gut und liegt nur noch 16 Zähler zurück.

Die Superbike-WM 2019 wird wohl doch nicht so eintönig, wie man es nach elf Siegen in Folge durch Ducati-Star Álvaro Bautista (14 insgesamt) befürchtet hat. In Misano patzte der ehemalige MotoGP-Pilot erneut und stürzte im zweiten Lauf und holte nur zwei Punkte. Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) konnte den Schaden bei seinem Ausrutscher im Superpole-Race in Grenzen halten und machte mit zwei Laufsiegen an nur einem Rennwochenende 25 Punkte auf Bautista gut.

«Zwei Siege sind gut, vor allem weil es die wichtigeren Rennen waren», hielt Rea im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Im Superpole-Race machte ich vier Runden vor dem Ende leider einen blöden Fehler und rutschte in Kurve 10 übers Vorderrad aus. Mein Instinkt sagte mir, dass ich das noch anfangen kann und versuchte alles, dabei habe ich aber das Bike herumgewirbelt. Trotzdem konnte ich das Rennen noch als Fünfter beenden, auch das war an diesem Wochenende wichtig.»

Auch nach dem Ausfall von Bautista war die Fahrt zu seinem 75. Superbike-Sieg für den Titelverteidiger kein Spaziergang. «Das zweite Rennen war wegen der höheren Temperaturen echt hart. Es war der heißeste Tag und ich war mir unsicher, welche Pace wir würden fahren können. Es fühlte sich langsam an, ich wollte aber auch nicht schneller fahren», erklärte der 32-Jährige. «Ich sah Álvaro sehr früh stürzen, die Bedingungen waren schwierig, besonders für die Front. Auch der Hinterreifen hatte kaum Traktion und drehte ständig durch. Aber egal, wir haben den Sieg geholt.»

Als hartnäckiger Gegner erwies sich Nachwuchshoffnung Toprak Razgatlioglu aus dem Puccetti-Team, der nur 0,4 sec hinter Rea Zweiter wurde. «Toprak hatte einen unglaublichen Speed drauf», sagte der Brite anerkennend. «Auf meinen Schultern saß ein Engelchen und ein Teufelchen. Der eine sagte '20 Punkte sind genug für heute', der andere meinte 'hol die diese fünf Extrapunkte'. Also habe ich es im letzten Sektor vorbereitet und habe etwas früher gebremst, um am Ausgang der Kurve früher ans Gas gehen zu können. In die nächste Kurve ging ich etwas zu schnell, konnte aber die Linie blockieren. Die letzten zwei Runden habe ich dann zugesehen, dass ich keinen Mist baue.»

Nach Assen hatte Bautista bereits 53 Punkte Vorsprung auf Rea, nach Misano sind es nur noch 16 Punkte. Die Meisterschaft ist wieder offen! «Dennoch bleibt es dabei – die Saison ist noch lang. So stark ich Álvaro aber im Superpole-Race erlebt habe, wird es super schwer gegen ihn mit seinem Paket anzukommen», grübelte Rea. «Wir können nur weiterhin an jedem Rennwochenende unser bestmögliches geben, um das maximale Potenzial aus der ZX-10RR herauszuholen. Mit drei Kawasaki auf dem Podium war es ein schöner Tag für uns – mit unserem Suzuka-Team! Jetzt lege ich mich eine Woche an den Strand und warte ab, wie es in Donington laufen wird.»

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