2020: Wie lange lässt Yamaha Sandro Cortese zittern?
Sandro Cortese möchte bei Yamaha bleiben
Sandro Cortese wurde Weltmeister in den Klassen Moto3 (2012) und Supersport (2018), in seinem ersten Jahr in der Superbike-WM hat sich der 29-Jährige sogleich in den Top-10 etabliert.
Vor dem Event in Donington Park am kommenden Wochenende fuhr Cortese in 19 Rennen 13 Mal in die Top-10, der sechste Platz im zweiten Hauptrennen in Jerez ist sein bestes Ergebnis. In Misano brauste der Schwabe auf den zweiten Startplatz und lag im Sprintrennen bis zu seinem Sturz hinter WM-Leader Alvaro Bautista (Ducati) und Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) auf dem dritten Platz.
Cortese bewies in Italien, dass er reif für den ersten Podestplatz ist. Starke Resultate sind die beste Empfehlung für nächstes Jahr.
Für gewöhnlich hat Yamaha eine Klausel in den Verträgen, welche es dem Hersteller mit den drei Stimmgabeln im Logo überlässt, ob sie mit einem Fahrer weitermachen wollen oder nicht.
«Ich bin Yamaha sehr dankbar, dass sie mir dieses Jahr die Chance in der Superbike-WM geben», unterstrich Cortese im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Dass ich mit ihnen aus der Supersport-WM aufsteigen konnte und Topmaterial und Werksunterstützung bekomme. Bei GRT bin ich sehr glücklich und wäre froh, wenn ich auch nächstes Jahr Teil der Yamaha-Familie wäre. Bislang bin ich ausschließlich mit Yamaha in Kontakt. Sie haben eine Option auf mich, die sie für nächstes Jahr ziehen können.»
Yamaha wartet noch das Langstrecken-Rennen in Suzuka am letzten Juli-Wochenende ab, für alle japanischen Hersteller der wichtigste Event des Jahres, dann werden die Verträge für 2020 gemacht.
In den Werksteams von BMW, Ducati, Honda und Kawasaki gibt es freie Plätze für 2020: Wie groß wäre die Versuchung, wenn von denen einer bei dir anklopft? «Momentan liegt das nicht in meiner Hand, weil Yamaha die Option auf mich hat», hob Cortese hervor. «Ich sehe aber auch keinen Grund, woanders hinzugehen. Wenn ich mir die Entwicklung anschaue, die ich zusammen mit dem Team gemacht habe – wo wir auf Phillip Island angefangen haben und in Misano haben wir ums Podest gekämpft und Rea lag nur eine Sekunde vor mir... Jetzt bin ich eins mit dem Motorrad. Man muss schon zwei Jahre miteinander verbringen, um nach vorne zu fahren. Das sieht man gut bei van der Mark, der jetzt das dritte Jahr auf der R1 sitzt, und auch bei Lowes. Ich bin mit der Yamaha-Familie zufrieden und war selten so glücklich in einem Team. Das ist meine Truppe, das ganze Team ist so herzlich und gleichzeitig professionell, dass ich dort auf jeden Fall weiterfahren möchte.»
Vor den Rennen in England liegt Cortese mit 93 Punkten auf Gesamtrang 10. Zum vor ihm platzierten Tom Sykes (BMW) fehlen dem Berkheimer 17 Punkte, zum WM-Sechsten Toprak Razgatlioglu (Puccetti Kawasaki) 28.