Alvaro Bautista steckt in der Klemme: Zu viele Stürze
Alvaro Bautista
Alvaro Bautista hat die Qual der Wahl: Bis nach dem siebten Event in Misano führte der Spanier die Superbike-Weltmeisterschaft an, zeitweise hatte er 61 Punkte Vorsprung auf den vierfachen Champion Jonathan Rea (Kawasaki).
Solche Qualitäten wecken Begehrlichkeiten bei der Konkurrenz, Honda unterbreitete Bautista für 2020 ein Angebot. Doch bislang steht weder fest, mit welcher Struktur der größte Motorradhersteller die Superbike-WM 2020 bestreiten, noch wie schlagkräftig die neue Fireblade sein wird. Die Ergebnisse bei den jüngsten Suzuka-Tests sind vielversprechend, entscheidend wird aber sein, wie das Motorrad mit Pirelli-Reifen funktioniert.
Aruba-Ducati-Chef Stefano Cecconi beteuert, dass er Bautista für 2020 «ein gutes Angebot» gemacht hat. Aus dem Umfeld des Spaniers ist zu hören, dass ihm dasselbe Gehalt wie für dieses Jahr offeriert wurde. Das dürften um die 250.000 Euro Fixum sein und zirka 20.000 Euro für jeden Sieg. Angesichts kolportierten 700.000 Euro Festgehalt von Teamkollege Chaz Davies, muss das Bautista wie ein Hungerlohn vorkommen.
Andererseits bietet ihm Ducati ein siegfähiges Motorrad, mit Honda würde er sich in ein unbekanntes Abenteuer stürzen. Nach neun sieglosen Jahren in der MotoGP-WM hat Bautista den Geschmack des Sieger-Champagners längst lieb gewonnen und keine Lust mehr aufs Hinterherfahren.
Dass er in Jerez und Misano jeweils in Führung liegend stürzte, dazu im Regen von Donington Park auf Platz 5, und so die WM-Führung herschenkte, hat seine Verhandlungsposition mit Ducati deutlich geschwächt. Vor Laguna Seca liegt Bautista 24 Punkte hinter Rea.
«Ducati und Aruba sind glücklich mit mir und ich bin glücklich mit ihnen», versicherte Bautista in Laguna Seca gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich hoffe, dass wir uns bald möglich einigen, es geht nur noch um Details.»
Wie gut ist der von Aruba vorgelegte Vertrag? «Das kommt darauf an für wen», lachte Bautista. «Wir reden darüber und sind kurz vor der Einigung.»