Kawasaki: Johnny Rea macht sich für Leon Haslam stark
Leon Haslam (li.) mit Jonathan Rea
WM-Leader Jonathan Rea, mit vier Titeln und 80 Siegen der erfolgreichste Fahrer der Superbike-WM, hat mit dem Kawasaki-Werksteam einen Vertrag bis Ende 2020.
Sein jetziger Teamkollege Leon Haslam muss für nächste Saison neu verhandeln. Seinen Platz möchte auch der schnelle Toprak Razgatlioglu haben, der nach 25 von 37 Rennen in der Gesamtwertung nur elf Punkte hinter dem Engländer liegt. Mit 22 Jahren ist Toprak gut 13 Jahre jünger als Haslam und gilt als kommender Weltmeister. Kawasaki verhandelt auch mit MotoGP-Pilot Tito Rabat, selbst Eugene Laverty träumt von dem Platz an der Seite von Rea.
Haslam fuhr dieses Jahr sechsmal aufs Podium, er ist eine solide und brave Nummer 2 neben Rea. In der Team-WM liegt Kawasaki 99 Punkte vor Aruba Ducati liegt, dafür zählen die Ergebnisse beider Fahrer. In der Hersteller-Wertung, in welche nur das Resultat des besten Piloten eingeht, ist Kawasaki ein Punkt hinter Ducati.
«Ich würde gerne eine zweite Chance bekommen», unterstrich Haslam. «Ich fühle mich wie damals in der Schule und lerne ständig dazu. Ich kenne zwar alle Strecken, trotzdem fühlt sich für mich jede neu an. Mit diesem Motorrad beginne ich jedes Mal bei null.»
Rea macht sich bei Kawasaki für Haslam stark. «Die Atmopshäre im Team ist hervorragend», unterstrich der Nordire gegenüber SPEEDWEEK.com. Wir arbeiten zusammen, um das Motorrad zu verbessern, anstatt als Gegner in verschiedene Richtungen zu arbeiten. Uns ist beiden klar, dass jetzt Ducati der Maßstab ist und wir das Bike verbessern müssen. Wir geben bezüglich des Motorrads sehr ähnliche Rückmeldungen und pflegen einen respektvollen Umgang. Ich helfe ihm auch wenn möglich, so wie in Laguna Seca, um auf Speed zu kommen. Mit ihm fühle ich mich wohl. Ich hoffe, dass er gut Arbeit erledigt – nur nicht zu gut, ich muss ihn schlagen. Es würde mich aber freuen, wenn er vorne mitmischt.»
Fragt dich Kawasaki bezüglich des zweiten Fahrers um deine Meinung? «Sie respektieren meine Meinung, ich rede mit dem Teammanager und Kawasaki Japan sehr offen», hielt Rea fest. «Letztlich ist es aber ihr Team, ich habe auf die Entscheidung keinen Einfluss. Ich kann nur meine Meinung sagen. Es war nie besser im Team. Nicht nur von meinem Standpunkt aus, sondern auch was das Personal betrifft. Das ist wichtig. Wobei die Atmosphäre natürlich nicht alles ist. Leon hat dieses Jahr bis auf mich und Bautista jeden anderen in Kopf-an-Kopf-Rennen geschlagen. Er stand öfters auf dem Podium, obwohl er jahrelang keine Superbike-WM und ohne Elektronik fuhr. Er zeigt genau das, was ich von ihm erwartet habe. Es wäre schön, wenn es mit ihm weitergeht. Ich fuhr in meiner Karriere nur für einen anderen Hersteller, Leon mit vielen. Seine Erfahrung ist viel wert.»