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Markus Reiterberger: «Brauchen uns nicht verstecken»

Von Ivo Schützbach
Markus Reiterberger

Markus Reiterberger

BMW-Pilot Markus Reiterberger beendete den zweitägigen Superbike-Test in Portimao nur auf dem 15. Platz, war aber kaum langsamer als Teamkollege Tom Sykes. Weshalb die Testergebnisse nicht alles aussagen.

Seit 16. August weiß Markus Reiterberger, dass es für ihn im BMW-Werksteam keine Zukunft gibt. Die vier letzten Superbike-WM-Events 2019 in Portugal, Frankreich, Argentinien und Katar will der 25-Jährige nützen, um sich für 2020 bei anderen WM-Teams zu empfehlen.

Nach zwei Testtagen auf dem Portimao Circuit an der Algarve taucht der Bayer nur auf dem 15. Platz auf, 1,304 sec hinter der Bestzeit von Alex Lowes (Pata Yamaha). Die wahre Leistungsstärke lässt sich bei Tests aber immer schwer einschätzen, weil jeder Fahrer eine andere Strategie verfolgt und auch die Wahl der Reifen sehr unterschiedlich ist.

Reitis einziger echter Gradmesser war deshalb BMW-Teamkollege Tom Sykes, der nur knapp 3/10 sec schneller fuhr. «Samstag war ein guter Tag, ich kam von Anfang an gut zurecht», erzählte der Bayer SPEEDWEEK.com. «Wir hatten einiges zum Testen, zum Beispiel verschieden steife Gabeln, dir mir relativ gut getaugt haben. Mit ihnen haben wir einen guten Schritt gemacht. Von BMW haben wir eine neue Software für die Elektronik gekriegt, die hat auch gut funktioniert. Leider bin ich dann aus den Top-10 gefallen. Am Nachmittag war es so heiß, dass sich bis auf einen keiner verbessern konnte. Ich fuhr trotzdem die gleichen Zeiten wie am Vormittag, uns sind mit dem Chassis also Fortschritte gelungen.»

«Für Sonntagmorgen haben wir die besten Sachen zusammengebaut, die wir am Samstag rausgefunden haben», fuhr Reiti fort. «Ich lag die ganze Zeit an siebter Stelle, wobei wir natürlich von den niedrigeren Temperaturen profitiert haben. Dann haben wir uns wieder den Elektronik-Tests gewidmet, durch die wir einiges herausfinden konnten. Jetzt ist das Motorrad am Kurvenausgang ruhiger und die Traktionskontrolle arbeitet feiner. Noch dazu bekam ich eine kombinierte Daumen- und Fußbremse fürs Hinterrad, die mir speziell über die Kuppe hilft. Das taugt mir gut.»

Während einige Piloten ihre Bestzeit mit einem sehr weichen Reifen fuhren, war Reiterberger mit dem Standard-Rennreifen SC0 unterwegs. «Wir brauchen uns nicht verstecken», ist der Superstock-Europameister überzeugt. «Am Nachmittag war es wieder sehr heiß, deshalb fehlte der Grip, um schneller zu fahren. Sobald ich am Hinterrad keinen Grip habe, kann ich das Motorrad nicht einlenken und auch die Linie nicht halten. Übers Wochenende gesehen haben wir aber einige positive Sachen gefunden, die mir ein besseres Gefühl vermitteln. Deshalb bin ich für das Rennwochenende ganz zuversichtlich.»

Nach achtwöchiger Sommerpause geht die Superbike-WM am zweiten September-Wochenende ins letzte Saisondrittel. Reiterberger liegt mit 60 Punkten auf Gesamtrang 14, zum vor ihm platzierten Loris Baz (Ten Kate Yamaha) fehlen 16 Punkte.

Kombinierte Zeiten Portimao-Test, 24./25. August 2019:

1. Alex Lowes, Yamaha, 1:41,153 min
2. Jonathan Rea, Kawasaki, +0,218 sec
3. Toprak Razgatlioglu, Kawasaki, +0,275
4. Michael van der Mark, Yamaha, +0,336
5. Loris Baz, Yamaha, +0,565
6. Leon Haslam, Kawasaki, +0,605
7. Sandro Cortese, Yamaha, +0,882
8. Eugene Laverty, Ducati, +0,902
9. Alvaro Bautista, Ducati, +0,934
10. Michael Rinaldi, Ducati, +0,971
11. Chaz Davies, Ducati, +1,008
12. Tom Sykes, BMW, +1,019
13. Marco Melandri, Yamaha, +1,059
14. Jordi Torres, Kawasaki, +1,111
15. Markus Reiterberger, BMW, +1,304
16. Leandro Mercado, Kawasaki, +1,559
17. Takumi Takahashi, Honda, +2,391
18. Sylvain Barrier, Ducati, +2,958
19. Ryuichi Kiyonari, Honda, +3,321

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