Ruben Xaus sah das Versagen von Bautista kommen
Alvaro Bautista am Boden – auch Ruben Xaus kennt sich damit aus
Als einer von wenigen Experten äußerte Ruben Xaus 2018 leise Zweifel an einen erfolgreichen Wechsel von Álvaro Bautista in die Superbike-WM. Aufgrund seiner eigenen Erfahrung ahnte der Spanier, dass der Druck seinem Landsmann zu schaffen machen wird.
Denn auch Xaus stand sich während seiner Karriere häufiger selbst im Weg und galt als Sturzpilot. Selbst als Vizeweltmeister in seiner besten Saison im Ducati Werksteam 2003 leistete er sich drei Rennstürze.
Während Xaus in der Superbike-WM auf elf Laufsiege kommt, fuhr Bautista aber bereits in seiner Rookie-Saison 14 Siege ab. Doch die souveräne WM-Führung mit 61 Punkten Vorsprung kehrte sich innerhalb nur vier Meetings nach fünf Rennstürzen und einer Aufgabe (Schulterverletzung) auf kaum mehr einholbare 81 Punkte Rückstand um.
An der Fähigkeit von Bautista, mit dem Druck einer WM-Führung umzugehen, zweifelte Xaus. Rückblickend hat der mittlerweile 41-Jährige mit vielen Aussagen im September 2018 Recht behalten. «Er wird in jedem Rennen auf dem Podium stehen oder zumindest um das Podium kämpfen», war Xaus schon damals überzeugt. «Der Titel ist aber eine andere Nummer. Er wird sich schnell etablieren, mit dem Druck umzugehen ist schwierig. Einen Laufsieg einzufahren, ist kein Problem. Aber er muss lernen, wann er zurückstecken und die Punkte mitnehmen muss. Wenn man keinen Druck spürt, ist das einfacher.»
Mit 215 Rennstarts ist Ruben Xaus der erfahrenste Spanier in der Superbike-WM. Seine elf Laufsiege holte er im Ducati Fila-Werksteam, mit dem er 2003 Vizeweltmeister wurde. Nach der Saison 2011 beendete Xaus seine aktive Karriere. Heute hilft er anderen Sportlern, ihren Wohnsitz ins Fürstentum Andorra zu verlegen – zum Beispiel auch Aruba Ducati-Werkspilot Chaz Davies. Xaus ist gut vernetzt.