Was Leon Camiers Knochenbrüche nach sich ziehen
Leon Camier
Seit seinem Sturz in Imola vergangenen Mai hat Leon Camier große Probleme mit der linken Schulter, damals waren drei Bänder gerissen. Weil die Bänder nicht von alleine heilten, ließ sich der Engländer im Juli operieren und kehrte Ende September auf die Rennmaschine zurück.
2020 fährt Camier für Barni Ducati, Mitte November absolvierte er im MotorLand Aragon das Roll-out mit der Panigale V4R. Der vom Pech verfolgte 33-Jährige stürzte am Morgen des zweiten Testtags und zog sich Frakturen in der linken Schulter und der linken Hand zu.
Bis Mitte Dezember befindet sich Camier auf der Trauminsel Barbados in den Flitterwochen und kuriert nebenbei seine Verletzungen aus.
«Die Verletzung ist nicht so schlimm, ich muss nicht operiert werden», erzählte der Britische Meister von 2009 SPEEDWEEK.com. «Ein Stück Knochen in der Schulter ist abgebrochen, glücklicherweise ist den Bändern nichts passiert – das Band hält nach wie vor am Knochen. Alles ist wo es hingehört und kann natürlich heilen. Ich muss es jetzt nur langsam angehen. Sollte sich das Band vom Knochen lösen, brauche ich wieder eine Operation.»
«Wenn ich aus den Ferien zurückkomme, sind vier Wochen seit dem Unfall vergangen», schilderte Camier. «Dann lasse ich neue Aufnahmen von der Schulter machen und wir sehen, ob der Knochen geheilt ist. Bis dahin sollte der Knochen so gefestigt sein, dass ich wieder trainieren kann. Das Kahnbein links hat beim Aufschlag auch einen Knacks abbekommen, aber auch das verheilt von alleine.»
An den Sturz in Aragon kann er sich genau erinnern: «Es hatte sechs Grad Celsius, das Motorrad war noch nicht perfekt eingestellt. Ich war mit der Abstimmung beschäftigt, das wahre Problem waren aber die kalten Reifen. Ich fuhr drei schnelle Runden und wollte in der vierten an die Box zurückkehren. Ich fuhr zirka drei Sekunden langsamer in dieser Runde und hatte am Kurveneingang einen Highsider. Ich war vom Gas, es griff auch keine Elektronik ein. Erst rutschte der Hinterreifen weg, dann bekam er wieder Grip und ich flog ab.»
Weil Camier verletzt zuhause in Andorra saß, bot Barni Ducati-Testfahrer Michele Pirro auf. «Es war eine gute Idee, ihn fahren zu lassen», meinte der Engländer. «Das Motorrad ist nahe an den Werksmaschinen dran und verfügt über viel Potenzial. Aber es gibt einige Dinge, die noch nicht so sind, wie ich sie gerne hätte. Pirro konnte dem Team Rückmeldungen geben, wie das Showa-Fahrwerk arbeitet und wie die Elektronik funktionieren muss. Pirro hat einen anderen Fahrstil als ich und auch andere Vorlieben bei der Arbeitsweise der Elektronik, sein Einsatz war aber trotzdem wichtig, um einige Sachen besser zu verstehen.»