Sandro Cortese nur eine halbe Sekunde hinter Platz 2
Sandro Cortese (Pedercini Kawasaki)
Ducati-Werksfahrer Scott Redding beendete den Freitag in Südaustralien in 1:30,436 min mit überragender Bestzeit. Der Engländer nahm dem Zweiten Toprak Razgatlioglu (Yamaha) 0,418 sec ab, wobei die Top-12 innerhalb einer Sekunde liegen.
Das erste freie Training am Freitagmorgen fand auf nasser Strecke statt, 6 der 19 Piloten verzichteten – Sandro Cortese war einer von ihnen.
Als am Nachmittag gute Bedingungen herrschten, konnte der Schwabe seine Bestzeit aus dem Test zu Wochenbeginn (1:31,565 min) auf 1:31,397 min steigern, was Platz 12 bedeutet.
Beachtlich: Cortese war nur minimal langsamer als Kawasaki-Werksfahrer Alex Lowes und Puccetti-Kawasaki-Pilot Xavi Fores direkt vor ihm, die während des Winters deutlich mehr Runden mit der ZX-10RR abspulten.
«Wir haben sehr große Veränderungen vorgenommen, vor allem an der Elektronik», erklärte Cortese SPEEDWEEK.com. «Wir fingen mit der Basis an, die uns Kawasaki gab. Dann stellten wir jede Kurve ein, das geht bei Magneti Marelli. Du kannst je nach Wunsch sagen, dass du zum Beispiel in der einen Kurve 100 Prozent Power willst, in der anderen am Eingang 50 Prozent und am Ausgang 100. Das war ein Riesenschritt, auch von der Konstanz. Die Rennpace sollte passen.»
«Ich muss aber betonen, dass ich weit davon entfernt bin, wo ich körperlich sein müsste», sagte der zweifache Weltmeister, der Anfang November an der linken Schulter operiert wurde. «Wir wussten, dass es eine große Herausforderung wird. Wir gehen das Thema ganz sachlich an und schauen, was der Körper und das Motorrad hergeben. Wenn wir zurück in Europa sind, dann habe ich mehr Zeit, um mich vorzubereiten. Die Schulter ist schmerzfrei, es fehlt aber insgesamt an Kraft: In den Beinen, dem Rücken und Bauch – wegen der Schulter konnte ich nichts machen. Ich konnte nur mit einer Hantel den rechten Arm trainieren. Nach einer Schulter-OP darfst du ein Jahr lang nur gewisse Übungen machen, weil die Gefahr besteht, dass es sonst wieder reißt. Also muss man sein Training entsprechend anpassen – Liegestütze darf ich ein halbes Jahr gar nicht machen. Also musst du herausfinden, was du an Krafttraining machen kannst.»
Aber ein weit über 200 PS starkes Superbike darfst du fahren? «Normal nicht, wir schon», grinste Cortese. «Deshalb bin ich mit dem Tag zufrieden, ich bin bis auf eine Zehntelsekunde an Lowes und Fores dran, die seit November auf dem Motorrad sitzen. Schade, dass am Samstag schon das erste Rennen ist, ich bräuchte mehr Zeit. Aber wir kratzen an den Top-10. Ich sage jetzt nicht, dass ich im Rennen einstellig fahre, aber wir sind in der Nähe, das erreichen zu können. Rennen sind immer etwas anderes, ich bin auf diesem Motorrad noch nie mehr als eine Renndistanz gefahren. Letztes Jahr war das Rennen extrem langsam, weil jeder Angst hatte, dass die Reifen kaputtgehen.»
Ergebnisse Superbike-WM Phillip Island, FP1 + FP2:
1. Scott Redding (GB), Ducati, 1:30,436 min
2. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, +0,418
3. Michael van der Mark (NL), Yamaha, +0,469
4. Leon Haslam (GB), Honda, +0,500
5. Loris Baz (F), Yamaha, +0,537
6. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, +0,542
7. Tom Sykes (GB), BMW, +0,725
8. Alvaro Bautista (E), Honda, +0,765
9. Michael Rinaldi (I), Ducati, +0,777
10. Xavi Fores (E), Kawasaki, +0,829
11. Alex Lowes (GB), Kawasaki, +0,900
12. Sandro Cortese (D), Kawasaki, +0,961
13. Chaz Davies (GB), Ducati, +1,042
14. Eugene Laverty (IRL), BMW, +1,311
15. Garrett Gerloff (USA), Yamaha, +1,462
16. Federico Caricasulo (I), Yamaha, +1,572
17. Maximilian Scheib (RCH), Kawasaki, +1,594
18. Leon Camier (GB), Ducati, +2,213
19. Takumi Takahashi (J), Honda, +4,559