Phillip Island: Pole-Rekord für Tom Sykes und BMW
In der seit 1988 existierenden Superbike-WM wurde das Qualifying-System mehrfach geändert. Seit letztem Jahr sehen wir ein klassisches Qualifying über 25 Minuten, nach wie vor Superpole genannt, in dem alle Fahrer gleichzeitig auf der Strecke sind.
Jeder Pilot hat einen weichen Qualifyer-Reifen für seine schnellste Runde zur Verfügung. Bei SBK-Promoter Dorna und Reifenmonopolist Pirelli herrscht die Meinung, dass die Fahrer unterschiedliche Zeitpunkte wählen, die sie als den perfekten empfinden, um ihre schnellste Runde zu fahren.
2019 hat uns gelehrt: Die meisten Piloten nützen die ersten 15 Minuten, um an ihrer Rennabstimmung zu feilen, in den letzten zehn gehen sie mit Qualifyer auf Zeitenjagd. So war es auch im ersten Qualifying des Jahres auf Phillip Island am Samstag ab 12.15 Uhr Ortszeit – Südaustralien liegt zehn Stunden vor MEZ.
Die Zeiten waren schon vor der Superpole auf erstaunlichem Niveau. Scott Redding beendete die drei freien Trainings mit Rennreifen in 1:29,896 min als Schnellster.
Zum Vergleich:
Schnellste Rennrunde: Alvaro Bautista (2019), Ducati, 1:30,573 min
Pole-Rekord: Jonathan Rea (2019), Kawasaki, 1:29,413 min
Für die erste ernstzunehmende Bestzeit sorgte nach drei Minuten Kawasaki-Werksfahrer Alex Lowes in 1:30,212 min. Nach sieben Minuten übernahm sein Teamkollege Johnny Rea mit 1:30,025 min die Spitze.
Nach elf Minuten wurde die Session unterbrochen, weil es Xavi Fores aus dem Team Puccetti Kawasaki auf der Start-Ziel-Geraden die komplette Seitenverkleidung wegriss (!) und anschließend jede Menge Karbonteile auf der Strecke lagen.
Als Erster griff BMW-Werksfahrer Tom Sykes mit einem Qualifyer an und blieb in 1:29,230 min unter dem Pole-Rekord.
Diese Bestzeit hielt bis zum Schluss: Es ist die zweite Pole mit der neuen BMW S1000RR nach Donington Park 2019, die 50. von Sykes!
Neben dem Engländer stehen Scott Redding (Ducati) und Rea in Startreihe 1, Reihe 2 bilden Toprak Razgatlioglu (Yamaha), Leon Haslam (Honda) und Michael van der Mark (Yamaha).
Sandro Cortese, der zwei seiner sieben Grand-Prix-Siege auf Phillip Island feierte, fuhr mit der Pedercini-Kawasaki auf den beachtlichen neunten Startplatz.
Zehn Minuten vor Schluss kam Honda-Star Alvaro Bautista von der Strecke ab, im Kiesbett überschlug es seine Fireblade mehrfach – nur Startplatz 15.
Ein ebenfalls katastrophales Qualifying erlebte Ducati-Werksfahrer Chaz Davies, der in der letzten Startreihe strandete.
Ergebnisse Superbike-WM Phillip Island, Superpole:
1. Tom Sykes (GB), BMW, 1:29,230 min
2. Scott Redding (GB), Ducati, +0,339
3. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, +0,368
4. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, +0,539
5. Leon Haslam (GB), Honda, +0,629
6. Michael van der Mark (NL), Yamaha, +0,633
7. Loris Baz (F), Yamaha, +0,740
8. Alex Lowes (GB), Kawasaki, +0,813
9. Sandro Cortese (D), Kawasaki, +0,842
10. Xavi Fores (E), Kawasaki, +0,992
11. Maximilian Scheib (RCH), Kawasaki, +1,119
12. Federico Caricasulo (I), Yamaha, +1,139
13. Eugene Laverty (IRL), BMW, +1,139
14. Michael Rinaldi (I), Ducati, +1, 563
15. Alvaro Bautista (E), Honda, +1,733
16. Chaz Davies (GB), Ducati, +1,736
17. Garrett Gerloff (USA), Yamaha, +1,997
18. Takumi Takahashi (J), Honda, +4,649