Ex-SBK-Teamchef: «Dann kann man es gleich lassen»
Superbike-WM 1988: Das Teilnehmerfeld war voll
Oscar Rumi stammt aus einer Familie, die Benzin im Blut hat. Seine Vorfahren gründeten das gleichnamige Unternehmen Anfang 1900 als Gießerei in Bergamo. Zwischen 1949 und 1960 wurden motorisierte Zweiräder gebaut. Später trat Rumi als Sponsor in der Formel 1 in Erscheinung, um in der Anfangszeit der Superbike-WM ein eigenes Team an den Start zu schicken. Mit einem komplett selbst entwickelten Motorrad beteiligte sich Rumi ab 2012 an der italienischen Meisterschaft.
Am erfolgreichsten war die Zeit in der Superbike-WM unter der Regie von Oscar Rumi. Mit Fred Merkel und der legendären Honda RC30 wurde 1988 und 1989 die Weltmeisterschaft gewonnen.
Gerne erinnert sich der mittlerweile 77-Jährige an diese Zeit zurück – und beobachtet mit Sorge die Entwicklung der Meisterschaft.
«Zu meiner Zeit stand der Spaß im Vordergrund, heute scheint es nur noch eine Nebensache zu sein», bedauerte Rumi im Gespräch mit motosprint. «Und dann die Motorräder – heute ist es als privates Team unmöglich, zu gewinnen. Man sagt neuerdings ja 'unabhängiges Team' dazu.«
«Um vorne mitfahren zu können, braucht man echtes Werksmaterial und die entsprechende Unterstützung. Sonst kann man es gleich lassen. Für einen Schrauber ist es heutzutage unmöglich, selbst etwas zu ändern oder eine wichtige Anpassung vorzunehmen. Ich bin mir nicht sicher, ob es ich heute noch glücklich wäre.»