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Scott Redding im Lockdown: «Geht mir nicht schlecht»

Von Kay Hettich
Im Interview mit «two wheels for life» berichtet Ducati-Werkspilot Scott Redding über seine Zeit in Kalifornien im Lockdown, seine Diät und über seinen anstehenden Superbike-Test.

Michael Hill, der im Rahmen der Superbike-WM-Meetings die beliebte Paddock-Show moderiert, interviewte für die Organisation «two wheels for life» diverse Rennfahrer, um Geld für die Stiftung zu sammeln.

Seit 1989 ist «two wheels for life» mit Motorrädern in Afrika unterwegs ist, um den Bedürftigsten Hilfe in der Not zu bieten. Seit ihrem Bestehen konnte die gemeinnützige Einrichtung bereits 15 Millionen Menschen helfen.

Am Freitag war unter anderem Scott Redding per Instagram aus Kalifornien/USA zugeschaltet. Der Ducati-Werkspilot saß mit seiner Freundin entspannt vor dem Notebook und naschte nebenbei genüsslich eine Wassermelone.

Hier einige Passagen des unterhaltsamen Gesprächs, in dem Hill am Ende seine Augenbrauen abrasierte – gegen eine Spende von Redding für «two wheels for life».

«Ehrlich gesagt geht’s mir nicht so schlecht hier. Wir können raus gehen und trainieren. Ich bin oft mit dem Fahrrad unterwegs: heute bin ich um sieben Uhr morgens raus und losgefahren. Es ist also nicht so übel, auch wenn einige Läden geschlossen sind. All die normalen Dinge kann man tun, allerdings vermisse ich das Racing, aber es geht ja bald wieder los.»

«Am Anfang vom Lockdown fiel mir das schwerer, einfach weil es eine so massive Änderung war. Man musste auf sich selbst und auf andere aufpassen, Abstand halten und all diese Dinge. Das war zuerst schwierig. Zuerst war es wie ein langer Urlaub, dann fühlte es sich an, als wäre ich Rentner. Ich musste etwas suchen, worauf ich mich fokussieren konnte. Also habe ich mir vorgenommen, an Gewicht zu verlieren. Seit Australien habe ich fünf Kilo abgenommen, das war mein Ziel. Das war mein Weg, mit dem Lockdown klarzukommen – jetzt etwas zu machen, was mir später helfen wird.»

«Langsam geht es wieder los. Ich habe gesehen, dass ein paar Jungs in Misano getestet haben und auch Jonas Folger war irgendwo unterwegs. In England kann man ab nächste Woche wieder Track Days buchen. Ich selbst werde in einem Monat testen, darauf freue ich mich schon. Es gibt scheinbar so was wie einen Plan und ich denke, in zwei Monaten werden wir wieder Rennen fahren.»

«In Australien musste ich so viel neues lernen. Wie das mit den drei Rennen und der Paddock-Show abläuft; wann ich wo sein muss. Das hat einiges an Konzentration gekostet, aber ab dem zweiten Meeting wollte ich durchstarten – aber dann kam nichts mehr. Die restliche Saison will ich zunächst dort weitermachen, wo wir in Australien aufgehört haben. Ich stand dreimal auf dem Podium und fuhr eine schnellste Rennrunde. Das war ein eine gute Basis für den Anfang. Dabei hielt ich mich etwas zurück, weil ich erst lernen und keinen Mist bauen wollte. Ich bin überzeugt, dass ich in Zukunft um Siege kämpfen kann – wir waren nicht weit davon entfernt. Jetzt bin ich hungrig auf mehr.»

«Der Wechsel von der MotoGP zur BSB war fahrerisch der etwas schwierigere Wechsel, als anschließend von BSB in SBK. Aber in der BSB gibt es keine Elektronik und die war ich fünf Jahre lang gewohnt. Und in der BSB gibt es diese engen Pisten mit Bodenwellen und Sprüngen, und als i-Tüpfelchen hat man keine Elektronik, die einem hilft. Aber es hat Spaß gemacht. Jetzt in der Superbike-WM habe ich wieder die Elektronik zur Verfügung und das macht es leichter. Mit der Elektronik kann man die Motorbremse für jede einzelne Kurven beeinflussen. In der BSB gibt es nur die normale Motorbremse. Mal muss man mit der Hinterradbremse arbeiten, in der nächsten Kurve wieder nicht. Und beim Beschleunigen hilft die Elektronik, die maximale Performance herauszuholen. In der BSB slidet man dann.»

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