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Shaun Muir (BMW): Reiterberger kein guter Entwickler

Von Ivo Schützbach
Markus Reiterberger (li.) mit Shaun Muir

Markus Reiterberger (li.) mit Shaun Muir

72 Rennen bestritt Markus Reiterberger für BMW in der Superbike-WM, nach der Saison 2019 wurde er aussortiert. Teamchef Shaun Muir erklärt, weshalb er sich von seinem Nachfolger Eugene Laverty deutlich mehr verspricht.

Mit einem fünften Platz als bestes Ergebnis (Buriram 2016) ist Markus Reiterberger nach Max Neukirchner (2 Siege, 10 Podestplätze) der zweiterfolgreichste deutsche Fixstarter in der Superbike-WM. Trotzdem wurde der Obinger weder im Team Althea (2016, Anfang 2017) noch bei SMR (2019) richtig warm mit der seriennahen Weltmeisterschaft und der entsprechenden technischen Konfiguration der S1000RR.

Mitte August 2019 war klar: Reiterberger verliert seinen Platz im BMW-Werksteam, als Nachfolger wurde der ehemalige Vizeweltmeister und 13-fache Laufsieger Eugene Laverty aus Nordirland verpflichtet.

Beim Saisonstart auf Phillip Island Ende Februar konnte Laverty noch nicht viel zeigen, er braucht mehr Zeit, um sich an die BMW anzupassen. Nach Platz 11 im ersten Rennen stürzte er im Warm-up am Sonntagmorgen und musste auf das Sprint- und das zweite Hauptrennen verzichten.

«Wir hatten über die letzten vier Monate eine Menge Daten zu analysieren», holte BMW-Teamchef Shaun Muir aus. «Wir wissen, dass Tom Sykes mit dem Qualifyer-Reifen immer schnell ist, das unterstreichen seine 50 Pole-Positions. Wir versuchen daraus zu lernen, wie er diesen Speed in gute Rennergebnisse ummünzen kann. Ich habe mich sehr dafür eingesetzt, dass Eugene zurück ins Team kommt, weil ich weiß, wie viel Erfahrung er hat. Ich will nicht respektlos klingen, aber Reiterberger ist kein Entwicklungsfahrer. Wir müssen aber lernen zu verstehen, wie dieses Motorrad funktioniert. Als Eugene im November in Jerez zum ersten Mal auf dem Motorrad saß, fuhr er eine Runde raus, kam zurück und sagte, dass er das Motorrad so nicht fahren könne. Wir mussten es komplett umbauen, damit es zu seinem Stil passt. Als Peter Hickmann in Donington statt Reiterberger fuhr, erlebten wir das Gleiche.»

Der Engländer gegenüber SPEEDWEEK.com weiter: «Wir haben uns zusammen mit Eugenes Crew-Chief Markus Eschenbacher sehr darauf konzentriert an der Elektronik zu arbeiten, damit wir in der zweiten Rennhälfte besser dastehen. Eugene fühlte sich auf Phillip Island noch nicht wohl, weil wir nicht genügend Vorbereitungszeit hatten. Trotzdem bin ich sehr optimistisch, dass er schon bald um die Top-6 kämpfen wird. Bevor er im Warm-up am Sonntagmorgen stürzte, lag er auf Platz 3. Uns gelang der Durchbruch, schon in seiner ersten fliegenden Runde war er in einigen Sektoren schneller, als während des gesamten Tests und in allen Trainings. Eugene ist ohne Zweifel eine große Hilfe für uns, Eschenbacher ebenfalls. Wir wissen, wie die Elektronik von Magneti Marelli arbeitet, sie ist der Maßstab. Wir müssen unser System mindestens auf diesen Level bringen.»

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