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Ducati: Leon Camiers unendliche Verletzungsgeschichte

Von Ivo Schützbach
Leon Camier (re.) hatte mit vielen Verletzungen zu kämpfen

Leon Camier (re.) hatte mit vielen Verletzungen zu kämpfen

Vor 116 Tagen saß Leon Camier aus dem Team Barni Ducati zum letzten Mal auf seiner Panigale V4R, am Mittwoch wagt er in Misano das Comeback. «100-prozentig fit bin ich nicht», schränkt er vorab ein.

Seit März 2019 ist Leon Camier dauerverletzt. Beim Meeting in Buriram krachte der Engländer in den gestürzten Thailänder Thitipong Warokorn und zog sich schwere Verletzungen im rechten Knie zu. Kaum war der heute 33-Jährige wieder halbwegs fit, stürzte er im Mai 2019 in Imola und verletzte sich drei Bänder in der linken Schulter. Weil diese nicht von alleine heilten, ließ er sich im Juli operieren und kehrte Ende September 2019 auf die Rennmaschine zurück.

Mitte November beim Roll-out für sein neues Team Barni stürzte Camier mit der Ducati Panigale V4R und zog sich Frakturen in der linken Schulter und der linken Hand zu. Obwohl seine Schulter noch nicht fit war, wollte er Ende Februar den Saisonauftakt der Superbike-WM 2020 in Australien bestreiten – und gab am Samstag vor dem ersten Rennen wegen Schmerzen und fehlender Kraft auf.

Seither sind wegen der Beschränkungen durch die Covid-19-Seuche 116 Tage vergangen, diese Woche Mittwoch und Donnerstag testet Camier gemeinsam mit seinen Ducati-Kollegen und dem Kawasaki-Werksteam in Misano.

«Körperlich bin ich nicht auf 100 Prozent, meine Schulter macht mir aber keine Probleme mehr», beteuert Camier. «Ich habe die letzten Monate sehr viele Übungen gemacht, das Wichtigste ist aber, dass ich das richtige Gefühl für das Motorrad bekomme. Gemeinsam mit dem Team habe ich Arbeit vor mir und muss viel über die Ducati lernen. Ich hoffe, dass uns während der beiden Testtage ein deutlicher Schritt nach vorne gelingt und wir danach bereit sind für die ersten Rennen in Jerez.»

Weil Camier so lange verletzt war, musste sich das Barni-Team mit Sandro Cortese, Michele Pirro und Randy Krummenacher als Testfahrer behelfen. Sie konnten die V4R aber nur bedingt so abstimmen, wie sich das Camier wünscht.

«Wir sind glücklich, Leon zurückzuhaben, er braucht diese zwei Testtage mehr als jeder andere», weiß Teamchef Marco Barnabo. «Er hatte bislang nicht die Chance, regelmäßig mit diesem Motorrad zu fahren. Nach dem Test werden wir wissen, wo er körperlich steht. Die Schulterverletzung hat er hinter sich gelassen, seit er gesund ist, fuhr er aber nie mit dem Motorrad. Misano ist die einzige Chance, uns für Jerez vorzubereiten.»

SBK-Teilnehmer Misano-Test:

Aruba.it Ducati: Scott Redding, Chaz Davies
Barni Ducati: Leon Camier
Go Eleven Ducati: Michael Rinaldi
Brixx Ducati: Sylvain Barrier
Motocorsa Ducati: Leandro Mercado
Kawasaki: Jonathan Rea, Alex Lowes

SSP-Teilnehmer Misano-Test:

Bardahl Evan Bros: Andrea Locatelli
MV Agusta: Randy Krummenacher, Raffaele De Rosa, Federico Fuligni

Kalender Superbike- und Supersport-WM 2020:

28.2.–1.3. Phillip Island/AUS
31.7.–2.8. Jerez/Spanien
7.–9.8. Portimao/Portugal
28.–30.8. Aragon/Spanien
4.–6.9. Aragon/Spanien
18.–20.9. Barcelona/Spanien
2.–4.10. Magny-Cours/Frankreich
9.–11.10. San Juan/Argentinien*
6.–8.11. Misano/Italien*

*unbestätigt

Ohne Termin: Donington Park/GB, Assen/NL, Doha/Q

Gestrichen: Imola, Oschersleben

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