1100 ccm erlaubt: Reglement hat Feuertaufe bestanden
Aprilia jubelt: Lorenzo Savadori führt die CIV-Superbike an
Drei Weltmeisterschaften hat Aprilia mit der RSV4 gewonnen (2010, 2012, 2014), doch in den letzten Jahren war das Modell mit 999 ccm den neuen Motorrädern der Konkurrenz nicht mehr ebenbürtig. Deshalb erhielt das Top-Modell RSV4 1100 Factory ein Hubraum-Upgrade auf 1078 ccm und ist damit in der Superbike-WM nicht mehr startberechtigt.
Während Aprilia hinter den Kulissen daran arbeitet, im Reglement der Weltmeisterschaft mehr Hubraum zu erlauben, darf in der italienischen Superbike-Serie CIV seit 2020 mit maximal 1100 ccm gefahren werden. Eine Balanceregel über Gewicht und Drehzahl harmonisiert die verschiedenen Motorräder – eine mögliche Blaupause für die WM.
Beim Saisonauftakt der CIV am vergangenen Wochenende in Mugello wurde das neue Reglement erstmalig in der Praxis angewendet – und es scheint zu funktionieren.
Michele Pirro, der im vergangenen Jahr mit der Ducati Panigale V4R ohne nennenswerten Widerstand zum Titel durchmarschierte, konnte zwar das zweite Rennen gewinnen, doch Aprilia-Pilot Lorenzo Savadori bot ihm bis zum Zielstrich Paroli und kam nur 0,5 sec hinter dem Ducati-Testfahrer ins Ziel. Und weil Savadori das erste Rennen gewann, führt Aprilia nach dem ersten Meeting die Meisterschaft an. Ducati-Pilot Pirro war, unmittelbar nach einem Überholmanöver gegen Savadori, gestürzt.
Für den ehemaligen WM-Piloten Savadori war Mugello erst der Anfang, «Wir starten mit 45 Punkten in die Saison, damit bin ich sehr glücklich», meinte der Italiener. «Wir sind mit der RSV4 1100 noch nicht konkurrenzfähig genug, weil wir nicht viel damit testen konnten. Wir denken noch nicht an die Meisterschaft, wir müssen schneller werden und uns weiter verbessern.»
Die Dorna als Promoter der seriennahen Weltmeisterschaften wird genau beobachten, wie sich das neue Reglement der nationalen Serie bewährt.