Sandro Cortese: Was Track-Days mit Bradl & Co. nützen
Derzeit nützen Rennfahrer alle sich bietende Chancen, um auf der Rennstrecke zu trainieren. Nach und nach nehmen sämtliche Meisterschaften Fahrt auf, am Wochenende 19. Juli beginnt in Jerez die MotoGP-WM, zwei Wochen später macht die Superbike-WM weiter.
Diese Woche Mittwoch und Donnerstag testet Sandro Cortese mit seinem SBK-Team Outdo Pedercini Kawasaki in Spanien auf dem Circuit Barcelona-Catalunya in Montmelo. Am 22. Juli wird der Schwabe an einem Track-Day in der Motorsport Arena Oschersleben teilnehmen, veranstaltet vom IDM-Team Bonovo Action, für das Jonas Folger fährt. Cortese wird eine Kawasaki nach IDM-Reglement des Weber-Teams pilotieren, Stefan Bradl eine Honda Fireblade der Holzhauer-Truppe.
«Kawasaki Deutschland ist involviert, sie haben für mich den Kontakt zu Emil Weber hergestellt», erzählte Cortese. «Sie sind das einzige Kawasaki-Team in der IDM, ich bekomme von ihnen für diesen Tag ein Motorrad. Ein Track-Day ist kein Test, das ist einfach Training auf dem Bike. Wenn ich drei Runden fahre, habe ich wieder Verkehr. Gefühlt fahre ich da auch fünf Sekunden langsamer pro Runde, weil du nie in einen Rhythmus reinkommst. Wenn du eine Runde frei hast, dann kommst du an dein Niveau, dann kommen aber wieder zwei Runden, die dich komplett aus dem Rhythmus bringen. Für mich geht es an so einem Tag darum, dass die Muskeln aktiviert werden. Du kannst noch so viel Konditionstraining machen, gewisse Muskeln trainierst du nur beim Motorradfahren. Für mich ist auch interessant, dass ich Oschersleben wieder kennenlerne, da fuhr ich 2004 zum letzten Mal – das kann für nächstes Jahr interessant sein.»
«Das wird auch eine Mediengeschichte», unterstrich der zweifache Weltmeister im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Mit Jonas Folger, Stefan Bradl und mir sind bekannte deutsche Fahrer dabei, die zusammen auf die Strecke gehen.»
Noch können die Fahrer der Superbike-WM so viel trainieren, wie sie wollen: Die Testbeschränkung gilt erst ab dem ersten Europa-Rennen, in diesem Jahr ist das Jerez Anfang August.
«Testen war wegen Corona nicht möglich, aber auch finanziell wäre das nicht gegangen», erklärte Cortese. «Deshalb fahren wir Pitbike und Motocross, um fit zu bleiben.
Der Berkheimer fuhr am 28. Juni bereits einen Tag in Misano, «das war aber nur ein Track-Day. Barcelona wird der erste richtige Test, dann ist auch mein Mann von Showa Suspension dabei. Dann werden wir sehen, ob wir in Australien mit der Abstimmung des Motorrads die richtige Richtung eingeschlagen haben. Ich fuhr das Bike zwar damals im Renntrimm, kannte es aber eigentlich noch gar nicht.»