MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Jerez, FP1: Baz vorn, Honda brilliert, BMW ging unter

Von Ivo Schützbach
Loris Baz

Loris Baz

Yamaha-Privatier Loris Baz aus dem Ten-Kate-Team beendete das erste freie Training der Superbike-WM in Jerez auf Platz 1. Honda überraschte mit starken Leistungen, während BMW und Sandro Cortese strauchelten.

In FP1 und FP2 am Freitag haben die Superbike-Piloten jeweils 50 Minuten Zeit, um ihre Motorräder abzustimmen, am Samstagmorgen in FP3 zusätzliche 20. Das ergibt 120 min Training, bevor am Samstag um 11 Uhr in der Superpole die Startplätze für das erste Hauptrennen am Samstag um 14 Uhr sowie das Sprintrennen am Sonntag um 11 Uhr ausgefahren werden.

Mit 28 Grad war es in FP1 vergleichsweise kühl, für den Nachmittag werden 34 Grad erwartet, nachdem es am Donnerstag bereits 37 hatte.

Für die erste Bestzeit sorgte Toprak Razgatlioglu, der bei seiner Yamaha-Premiere in Australien auf Anhieb gewann. Mit 1:40,507 begann der Türke auf einem erstaunlichen Level.

Zum Vergleich die Rekorde in Jerez:

Schnellste Rennrunde: 1:39,004 min, Alvaro Bautista, 2019, Ducati

Pole-Position: 1:38,247 min, Jonathan Rea, 2019, Kawasaki

Weltmeister Johnny Rea schraubte die Bestzeit wenig später auf 1:40,311 min, 20 min vor Schluss übernahm Yamaha-Privatier Loris Baz die Spitze. 5 min später musste der Ten-Kate-Pilot seine R1 in der ersten Kurve mit technischen Problemen abstellen, womit sein Training beendet war. Obwohl er die letzten 15 Minuten nicht mehr fuhr, blieb der 27-Jährige mit 1:40,249 min auf Platz 1!

Baz folgen in den Top-10 Rea, Honda-Werksfahrer Alvaro Bautista, die Ducati-Stars Scott Redding und Chaz Davies, die Yamaha-Werksfahrer Razgatlioglu und Michael van der Mark sowie Leon Haslam (Honda), WM-Leader Alex Lowes (Kawasaki) und Garrett Gerloff (GTR Yamaha).

Marco Melandri bestreitet nach seinem Rücktritt Ende Oktober 2019 wieder Rennen, der 37-Jährige brachte die Barni-Ducati beim ersten Kräftemessen auf Platz 12. Obwohl er nur zweieinhalb Stunden Vorbereitungszeit auf der Strecke hatte und zuvor neun Monate keine Rennmaschine fuhr, verlor er lediglich 0,893 sec!

Die BMW-Werksfahrer Tom Sykes und Eugene Laverty gingen mit den Plätzen 14 und 16 unter.

Ebenso Sandro Cortese aus dem Team Pedercini Kawasaki, der 18. wurde.

Erstmals seit 2018 sehen wir wieder eine Aprilia RSV4 im Feld, welche in Privatinitiative von Christophe Ponsson eingesetzt wird. Die Wildcard-Einsätze des Franzosen gelten als Vorbote für die Rückkehr des Herstellers aus Noale. Diese wird allerdings nur dann Wirklichkeit, wenn das Hubraumlimit für 2021 auf 1100 ccm angehoben wird. Rang 19.

Lorenzo Gabellini war bei seinem Superbike-Debüt für MIE Honda beinahe die ganze Session schneller als Teamkollege Takumi Takahashi, wurde vom Japaner zum Ende aber um 0,8 sec distanziert und Letzter.

Leandro Mercado und Sylvain Barrier aus den Ducati-Teams Motocorsa und Brixx bestreiten ihren ersten SBK-Event in diesem Jahr und landeten auf den Rängen 13 und 22.

Michael Ruben Rinaldi erlebte nach 14 min den Schreck seines Lebens, als er auf der Go-Eleven-Ducati vor Kurve 6 keine Bremswirkung hatte und beim Einbiegen absprang.

Ergebnisse Superbike-WM, FP1, Jerez/E:

1. Loris Baz (F), Yamaha, 1:40,249 min
2. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, +0,062 sec
3. Alvaro Bautista (E), Honda, +0,143
4. Scott Redding (GB), Ducati, +0,193
5. Chaz Davies (GB), Ducati, +0,223
6. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, +0,258
7. Michael van der Mark (NL), Yamaha, +0,316
8. Leon Haslam (GB), Honda, +0,354
9. Alex Lowes (GB), Kawasaki, +0,357
10. Garrett Gerloff (USA), Yamaha, +0,484
11. Federico Caricasulo (I), Yamaha, +0,728
12. Marco Melandri (I), Ducati, +0,893
13. Leandro Mercado (RA), Ducati, +1,047
14. Tom Sykes (GB), BMW, +1,160
15. Maximilian Scheib (RCH), Kawasaki, +1,284
16. Eugene Laverty (IRL), BMW, +1,436
17. Javier Fores (E), Kawasaki, +1,455
18. Sandro Cortese (D), Kawasaki, +1,772
19. Christophe Ponsson (F), Aprilia, +1,845
20. Takumi Takahashi (J), Honda, +2,532
21. Michael Rinaldi (I), Ducati, +2,632
22. Sylvain Barrier (F), Ducati, +3,188
23. Lorenzo Gabellini (I), Honda, +3,339

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