Fremder Gegner für Rea: «Natürlich kannte ich ihn»
Seltenes Bild: Michael Rinaldi vor Johnny Rea
Von Startplatz 12 nahm Michael Rinaldi das zweite Hauptrennen auf dem Circuito de Jerez am Sonntag in Angriff. Aus der ersten Runde kam er als Zehnter zurück, bis Rennmitte hatte er Hochkaräter wie Leon Haslam (Honda) und Michael van der Mark (Pata Yamaha) niedergekämpft und lag auf Platz 6.
Dann folgte die Kür: Der Superstock-1000-Champion von 2017 schnappte sich erst Kawasaki-Werksfahrer Alex Lowes und eine Runde später dessen Teamkollege, den fünffachen Weltmeister Jonathan Rea. Somit wurde Rinaldi Vierter, 3,3 sec hinter dem Podium. Erst einmal zuvor war er in seiner Superbike-Karriere so erfolgreich: 2019, ebenfalls in Jerez.
Den strauchelnden Rea überrumpelte Rinaldi mit erfrischender Leichtigkeit. «Es ist nie angenehm, wenn man überholt wird, aber ich konnte nichts tun», hielt der 90-fache Laufsieger fest. «Ich versuchte meinen Platz zu verteidigen, aber als er an mir vorbei war, konnte er sofort wegfahren. Es ist besser, in einer Kurve weit zu fahren, als wegen meines Egos im Kies zu landen.»
«Natürlich habe ich gewusst, wer er ist», meinte Rea zum ungewohnten Gegner. «Michael leistet gute Arbeit, er zeigte, wie stark die Ducati ist. Er hat mich geschlagen – also hat er einen großartigen Job erledigt. Körperlich war ich gegen Rennende nicht mehr so gut beieinander, ich hatte schon am Samstag etwas Arm-pump. Letztes Jahr konnte ich mit Bautista auf der Ducati die ersten vier Events nicht mithalten, dieses Jahr kann ich gegen sie kämpfen. Das gibt mir viel Vertrauen, wir sind nicht weit weg. Scott Redding ist zu schlagen, Bautista zeigte anfänglich keinerlei Schwäche und machte null Fehler. Er hat uns damals alle zerstört. Alles was ich mir für unser Motorrad wünschen würde, wären 15 PS mehr. Selbst in Jerez, wo es nur die kurze Start-Ziel-Gerade und die noch kürzere Gegengerade gibt, verlieren wir genug Zeit. Zwischen allen Kurven wird beschleunigt, auch da verlieren wir. Mit unserem sehr guten Chassis machen wir aber einiges gut. Auch wenn wir nicht den stärksten Motor haben, können wir über eine Saison das stärkste Paket haben.»
Ergebnis Superbike-WM in Jerez, Lauf 2:
Pos | Fahrer | Motorrad | Zeit/Diff |
---|---|---|---|
1. | Scott Redding | Ducati | 33:51,855 min |
2. | Chaz Davies | Ducati | + 3,082 sec |
3. | Toprak Razgatlioglu | Yamaha | + 5,472 |
4. | Michael Rinaldi | Ducati | + 8,709 |
5. | Alex Lowes | Kawasaki | + 10,772 |
6. | Jonathan Rea | Kawasaki | + 12,501 |
7. | Michael van der Mark | Yamaha | + 13,760 |
8. | Alvaro Bautista | Honda | + 17,472 |
9. | Marco Melandri | Ducati | + 19,938 |
10. | Garrett Gerloff | Yamaha | + 21,375 |
11. | Tom Sykes | BMW | + 23,555 |
12. | Leon Haslam | Honda | + 28,209 |
13. | Xavi Fores | Kawasaki | + 29,128 |
14. | Sandro Cortese | Kawasaki | + 35,062 |
15. | Leandro Mercado | Ducati | + 35,269 |
16. | Federico Caricasulo | Yamaha | + 38,450 |
17. | Loris Baz | Yamaha | + 44,444 |
18. | Maximilian Scheib | Kawasaki | + 45,370 |
19. | Lorenzo Gabellini | Honda | + 1:08,007 min |
RT | Sylvain Barrier | Ducati | |
RT | Christophe Ponsson | Aprilia | |
RT | Eugene Laverty | BMW | |
RT | Takumi Takahashi | Honda |
Superbike-WM 2020 – Stand nach Jerez | |||
---|---|---|---|
1. | Scott Redding | Ducati | 98 Punkte |
2. | Jonathan Rea | Kawasaki | 74 |
3. | Alex Lowes | Kawasaki | 72 |
4. | Toprak Razgatlioglu | Yamaha | 66 |
5. | Chaz Davies | Ducati | 57 |
6. | Michael van der Mark | Yamaha | 47 |
7. | Loris Baz | Yamaha | 37 |
8. | Ãlvaro Bautista | Honda | 37 |
9. | Michael Rinaldi | Ducati | 30 |
10. | Leon Haslam | Honda | 28 |
11. | Tom Sykes | BMW | 26 |
12. | Marco Melandri | Ducati | 15 |
13. | Garrett Gerloff | Yamaha | 15 |
14. | Sandro Cortese | Kawasaki | 14 |