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Scott Redding: «Das darf nicht zur Gewohnheit werden»

Von Ivo Schützbach
Die Hauptdarsteller der WM 2020: Johnny Rea (li.) und Scott Redding

Die Hauptdarsteller der WM 2020: Johnny Rea (li.) und Scott Redding

Obwohl Ducati-Star Scott Redding mit den Plätzen 1, 2 und 4 in Aragon ein erfolgreiches Wochenende hatte, ist er die Führung in der Superbike-WM wieder los. Seinen starken Teamkollegen sieht er als Vorteil.

Scott Reddings Sieg im ersten Hauptrennen am Samstag kam nach missratenem Freitag überraschend, machte ihn aber gleichzeitig zum WM-Führenden. Im Sprintrennen am Sonntagmorgen wurde der Engländer hinter Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) Zweiter, im zweiten Hauptrennen am Nachmittag reichte es nur zu Platz 4: Rea, Aruba-Teamkollege Chaz Davies und Honda-Ass Alvaro Bautista waren schneller.

Jetzt liegt Johnny Rea in der Gesamtwertung mit 189 Punkten zehn vor Redding.

«Ich weiß nicht, was am Sonntag anders war», grübelte Redding beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Ich machte nichts anders. Aber es herrschte mehr Grip. Ich pushte und pushte, aber der Hinterreifen gab nicht mehr her. Ich war Passagier und musste zuschauen, wie die anderen wegfuhren. Als mich Chaz wie ein D-Zug überholte wurde mir klar, dass das nicht mein Tag ist. Aber so läuft es manchmal. Wir müssen herausfinden, ob es am Reifen lag oder an etwas, das wir getan haben. Am Samstag bin ich dauernd gerutscht und habe gewonnen. Wenn es heiß und rutschig ist, komme ich mit meinem Stil davon. Wenn es aber kühler ist und die Kawasaki und anderen Hersteller den zusätzlichen Grip nützen können, dann zerstöre ich meine Reifen und komme nicht vorwärts. Es ist ärgerlich, dass ich nur Vierter wurde. Ich hätte auf dem Podium stehen und um den Sieg kämpfen sollen. Gegen Rennende war meine Pace ähnlich wie die der Fahrer an der Spitze. Das war aber nur, weil deren Reifen nachließ und ich damit verhältnismäßig besser wurde.»

«Ich darf es nicht zur Gewohnheit werden lassen, dass Johnny einfach davonfährt», unterstrich der WM-Zweite. «Mir ist vollkommen klar, dass das seine Stärke ist. Aber wenn ich keinen Grip habe, dann kann ich nicht schnell fahren.»

Während Rea seit dem ersten Rennen nach der Coronapause in Jerez deutlich über seinem Teamkollegen Alex Lowes steht, hat Redding in Davies einen zusätzlichen Gegner bekommen.

«Aragon ist eine von Chaz’ Lieblingsstrecken», bemerkte Redding. «Auch Alex wird wieder mitmischen. Ich sehe es positiv, wenn Chaz stark ist. Weil ich mir dann im Computer anschauen kann, wo er schneller ist als ich und was ich tun kann. Ich kann seine Stärke zu meinem Vorteil nützen, sie setzt mich nicht unter Druck. Nett wäre, wenn er Johnny schlagen würde, wenn er vor mir fährt. Ich glaube aber, dass er zu viel Reifen verbrauchte, um zu Johnny aufzuschließen. Deshalb konnte er am Ende nicht gegen ihn kämpfen.»

Ergebnis Superbike-WM Aragón/1, Lauf 2
Pos Fahrer Motorrad Zeit/Diff
1. Jonathan Rea Kawasaki 33:18,756 min
2. Chaz Davies Ducati + 1,280 sec
3. Alvaro Bautista Honda + 3,599
4. Scott Redding Ducati + 5,445
5. Michael Rinaldi Ducati + 6,687
6. Michael Vandermark Yamaha + 9,561
7. Leon Haslam Honda + 20,911
8. Toprak Razgatlioglu Yamaha + 21,248
9. Alex Lowes Kawasaki + 21,399
10. Garrett Gerloff Yamaha + 21,717
11. Xavi Fores Kawasaki + 21,809
12. Tom Sykes BMW + 22,012
13. Federico Caricasulo Yamaha + 25,244
14. Eugene Laverty BMW + 30,088
15. Maximilian Scheib Kawasaki + 36,546
16. Sylvain Barrier Ducati + 49,074
17. Christophe Ponsson Aprilia + 55,511
18. Takumi Takahashi Honda > 1 min
19. Lorenzo Gabellini Honda > 1 min
Out Roman Ramos Kawasaki
Out Marco Melandri Ducati
Out Loris Baz Yamaha

 

Stand Superbike-WM nach Aragón/1
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Jonathan Rea Kawasaki 189
2. Scott Redding Ducati 179
3. Toprak Razgatlioglu Yamaha 124
4. Chaz Davies Ducati 120
5. Michael van der Mark Yamaha 110
6. Alex Lowes Kawasaki 102
7. Michael Rinaldi Ducati 79
8. Álvaro Bautista Honda 77
9. Loris Baz Yamaha 64
10. Tom Sykes BMW 51
11. Leon Haslam Honda 51
12. Garrett Gerloff Yamaha 28
13. Xavi Fores Kawasaki 27
14. Federico Caricasulo Yamaha 22
15. Marco Melandri Ducati 19
16. Eugene Laverty BMW 18
17. Sandro Cortese Kawasaki 14
18. Leandro Mercado Ducati 12
19. Maximilian Scheib Kawasaki 11
20. Sylvain Barrier Ducati 5
21. Christophe Ponsson Aprilia 4
22. Roman Ramos Kawasaki 3
23. Takumi Takahashi Honda 1

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